Die Rüstungssparte des Lkw-Herstellers Volvo zeigt Interesse am staatlichen französischen Panzerbauer Nexter. "Wir würden uns gut mit Nexter ergänzen", sagte Volvos Spartenchef Stefano Chmielewski dem "Handelsblatt" (Freitag). Möglich sei sogar eine Dreierallianz mit dem deutschen Konkurrenten Krauss-Maffei Wegmann: "Ich kann mir vieles vorstellen, alles ist möglich", sagte Chmielewski.
Zu Volvos Rüstungssparte Governmental Sales gehört unter anderem Renault Trucks Defense (RTD), die als größte Einheit Lastwagen sowie Schützenpanzer und leichte gepanzerte Fahrzeuge herstellt. Exakte Umsatzzahlen des Geschäftsbereichs nennt Volvo nicht, Chmielewski spricht von "weniger als fünf Prozent des Gesamtumsatzes" von Volvo Trucks, der bei rund 35 Milliarden Euro liegt.
In Frankreich spielt laut "Handelsblatt" neben RTD nur noch Nexter eine Rolle. Der in Staatsbesitz befindliche Konzern tue sich aber schwer mit erfolgreichen Vorstößen auf ausländische Märkte und gelte als Kandidat für eine Privatisierung. Die größte Hürde dafür sieht Chmielewski in der Politik: "Dafür ist ein Gesetz erforderlich, das durchs Parlament muss." Wichtigstes Entscheidungskriterium für viele Abgeordnete sei, was mit den Arbeitsplätzen in ihren Wahlkreisen geschehe. Möglicherweise auch deshalb hatte Volvo Anfang der Woche bekanntgegeben, dass weitere Teile der Lastwagenproduktion auf französische Standorte verlagert werden.