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Wirtschaft im 2. Quartal 2025 leicht gewachsen: Österreich auf Erholungskurs

BIP legte zum Vorquartal um 0,3 Prozent zu, schrumpfte aber im Jahresabstand um 0,1 Prozent. Der Konsum bremst, die Industrie wächst. ABER: Noch keine stabile Wachstumsphase.

Österreichs Wirtschaft hat im 2. Quartal 2025 leicht zugelegt. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem 1. Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal blieb das BIP um 0,1 Prozent darunter. Damit setzt sich der Erholungskurs seit Jahresbeginn fort, die Wirtschaftsleistung liegt aber weiterhin unter dem Vorjahresniveau.

"Zum zweiten Mal in Folge" liege die Wirtschaftsleistung über dem Vorquartal, jedoch sei "aufgrund der verhaltenen oder weiterhin rückläufigen Dynamik in einzelnen Wirtschaftsbranchen sowie bei Konsum und Außenhandel" noch nicht von einer stabilen Wachstumsphase auszugehen, so Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk.

 

Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts in Österreich nach Quartalen von 2022 bis 2025. Der stärkste Anstieg liegt im zweiten Quartal 2022 mit 2,8 %. Der tiefste Wert ist 2023 mit minus 0,8 %. Ab Mitte 2024 steigt das BIP wieder leicht an. Quelle: Statistik Austria.


 
Positive Impulse kamen - wie schon zu Jahresbeginn - aus der Industrie: Die Herstellung von Waren inklusive Bergbau sowie Energie- und Wasserversorgung legte zum Vorquartal um 1,0 Prozent zu. Auch die unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,5 Prozent) sowie öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen (+0,6 Prozent) stützten. Dämpfer gab es bei Beherbergung und Gastronomie (-1,2 Prozent), Verkehr (-1,4 Prozent) und im Bau (-0,4 Prozent). Der Außenhandel trug kaum bei: Die Exporte stiegen nur um 0,1 Prozent, die Importe gingen um 0,6 Prozent zurück.

 

Konsum bremst, Investitionen stützen

Die privaten Konsumausgaben gaben gegenüber dem 1. Quartal um 0,2 Prozent nach; der öffentliche Konsum legte um 0,1 Prozent zu. Die Bruttoanlageinvestitionen erhöhten sich um 0,7 Prozent - angetrieben von Investitionen in Maschinen (+4,0 Prozent) und Fahrzeuge (+2,7 Prozent). Wohnbauinvestitionen blieben mit -0,9 Prozent schwach, während sonstige Bauinvestitionen um 1,0 Prozent zulegten.

Arbeitsmarkt stabil, Stunden rückläufig

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten blieb zum Vorquartal unverändert, die der Selbstständigen stieg leicht um 0,3 Prozent. Gleichzeitig sanken die geleisteten Arbeitsstunden der Unselbstständigen um 0,5 Prozent und jener der Selbstständigen um 0,9 Prozent. Das nominelle Arbeitnehmerentgelt erhöhte sich um 0,9 Prozent.

Im Jahresabstand lag das BIP im 2. Quartal 2025 um 0,1 Prozent unter dem Niveau des 2. Quartals 2024 - nach minus 0,5 Prozent im 1. Quartal. Der Rückgang hat sich damit deutlich abgeschwächt.

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