Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé will in den nächsten Jahren nicht mehr so viel Geld für Investitionen ausgeben wie bisher. In den vergangenen Jahren habe Nestlé kräftig investiert und nun sei es an der Zeit, die Ernte einzufahren, sagte Konzernchef Paul Bulcke am Dienstag auf einer Investorenveranstaltung.
Nestlé sei dabei, Geschäftsbereiche zu überprüfen. "Wenn ein Bereich nicht gut läuft, werden wir das in Ordnung bringen oder den Bereich loswerden", sagte Bulcke. Es gebe im Konzern eine entsprechende Liste. Die Zahl der Bereiche, die in Ordnung gebracht werden sollen, sei größer als die Zahl derer, die wegfallen sollen.
Dass sich das Wachstum in Schwellenländern verlangsame, habe Nestlé kommen sehen, sagte Bulcke. In gewisser Weise sei das gesund. In Zukunft werde das Wachstum in Ländern wie China und Indien oder in Südamerika aber stabiler ausfallen als in der Vergangenheit.
Im Hinblick auf die Nestlé-Beteiligung an dem französischen Kosmetikkonzern L'Oreal wollte Bulcke sich nicht weiter äußern. "Da sind alle Optionen offen. Mehr werde ich nicht sagen."
Nestlé hat über zwei Bankkredite insgesamt 10 Mrd. Euro aufgenommen. Die Mittel sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden, wie der Konzern mitteilte. 5 Mrd. Euro entfielen auf einen Konsortialkredit mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Der zweite Kredit, der ebenfalls von einer Gruppe von rund 20 Banken gewährt wurde, verfüge über eine kurze Laufzeit.