Auch heuer rot

ÖVAG schreibt 131 Mio. Euro Verlust

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Koren kann nicht ausschließen, dass ÖVAG neue Staatshilfe braucht.

Die im Frühjahr 2012 mittels Teilverstaatlichung aufgefangene Volksbanken AG (ÖVAG) hat 2012 wieder einen dreistelligen Millionenverlust geschrieben. In der ÖVAG AG (Einzelabschluss) endete das Jahr mit einem Verlust von 131 Mio. Euro. Für faule Kredite mussten im Konzern 367 Mio. Euro rückgestellt werden.

Auch 2013 rot
Operativ war die Bank auch im Konzernabschluss (IFRS) rot. Für das laufende Geschäftsjahr 2013 werde ebenfalls ein negatives operatives Konzernergebnis erwartet, berichtete die Bank am Vormittag. Wegen Bilanz-Sondereffekten in hoher dreistelliger Millionenhöhe (unter anderem Effekte des Kapitalschnitts) samt Sonderertrag aus einem 183 Mio. Euro schweren Hybridanleiherückkauf steht in der Konzernbilanz 2012 dennoch ein positives Nettoergebnis von 312,6 Mio. Euro. 2011 hatte es da annähernd Milliardenverlust (konkret -959 Mio. Euro) gegeben.

In der AG hatte die ÖVAG für das Jahr 2011 nach damaligen riesigen Abschreibungen auf Ostbanken und Griechenland-Papiere 1,36 Mrd. Euro AG-Verlust aufgehäuft. Um zu überleben, musste ein Kapitalschnitt her, der auch die Steuerzahler hunderte Millionen kostete. Im April war der rettende Staatseinstieg mit frischem Geld und rund 43 Prozent Kapitalanteil besiegelt.

Auf EU-Geheiß muss die ÖVAG dramatisch zurückgefahren werden, bis Ende 2017 gilt ein Ausschüttungsverbot. „Derzeit ist die ÖVAG de facto eine Abbaubank, die so gut wie ihr gesamtes Eigengeschäft im In- und Ausland beenden muss“, sagte Bankchef Stephan Koren zur Jahrespressekonferenz. „Zahlreiche Beispiele zeigen, dass solche Abbauprozesse oft mit erheblichem Kapitalverzehr verbunden sind“. Deshalb ist im Abbau bei der ÖVAG Eile geboten. Die Gesundung der redimensionierten Bank selbst werde Zeit brauchen.

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