Sanierungs-Konzept

Opel streicht 8.300 Stellen in Europa

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Der angeschlagene Autobauer streicht nach Angaben von Konzernchef Nick Reilly in Europa 8.300 Stellen. Betroffen sind 1.300 Jobs in der Verwaltung und 7.000 in der Produktion. In Wien-Aspern wird es keine Kündigungen geben.

Vom Stellenabbau an den deutschen Standorten ist das Werk in Bochum betroffen, in dem 1.799 Jobs wegfallen sollen. Opel bekräftigte auch die Absicht, das Werk im belgischen Antwerpen schließen zu wollen.

Österreich betrifft die Kündigungswelle bei Opel nicht. Ebenfalls verschont bleiben die Werke in Ellesmere Port (Großbritannien), Gleiwitz (Polen) und Szentgotthard (Ungarn).

US-Mutter will 2,7 Mrd. Euro an Staatshilfen

Deutschland soll sich mit 1,5 Mrd. Euro an der Sanierung des angeschlagenen Autobauers Opel beteiligen, bestätigte das Unternehmen. Wie diese Summe zwischen Bund und Ländern aufgeteilt wird, sei Sache der Politik. Wie viel der österreichische Steuerzahler berappen soll, ist noch offen, noch wurde kein Antrag gestellt.

Insgesamt will die US-Mutter General Motors (GM) in den europäischen Ländern mit Opel-Standorten rund 2,7 Mrd. Euro einsammeln. Das Sanierungs-Konzept wurde gemeinsam mit einem Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft am Dienstag der deutschen Bundesregierung zugestellt.

GM will binnen 4 Jahren 80 % der Produkte erneuern

Bis 2014 will GM im Zuge der Opel-Sanierung 11 Mrd. Euro in den Rüsselsheimer Autobauer investieren. Damit sollen 80 % der Produkte erneuert werden. Der Plan sieht vor, dass Opel 2011 die Gewinnschwelle erreicht und 2012 wieder Gewinn macht.

IG Metall: Kein Staatsgeld für diesen Sanierungsplan!

Die IG Metall hat Bund und Länder aufgefordert, den Opel-Sanierungsplan nicht mit Staatsgeldern zu unterstützen. Es bleibe weiter unklar, wie der Autobauer zukunftsfähig gemacht werden solle, kritisierten die für die Opel-Standorte zuständigen Bezirksleiter der IG Metall, Armin Schild und Oliver Burkhard.

"Wir wollen, dass Opel unterstützt wird, wenn ein entsprechendes Konzept vorliegt", betonte Schild. "Aber den Plan, den wir kennen, werden wir so nicht unterstützen, insbesondere nicht durch Beiträge der Arbeitnehmer."

"Er sollte auch nicht durch Beiträge des Bundes und der Länder unterstützt werden", ergänzte der IG-Metall-Bezirksleiter in NRW, Burkhard. Beide forderten, das Opel-Management müsse frühere Zusagen einhalten und die Pläne für eine Schließung des Opel-Werks in Antwerpen wieder zurücknehmen. "Der Vertragsbruch muss vom Tisch und ein tragfähiges Zukunftskonzept muss her", forderten beide. Der Plan gebe auch keine Sicherheiten für die geforderten Arbeitnehmerbeiträge.

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