Sanierungsverfahren

Pleite-Schock nach 136 Jahren: Kult-Lokal ist insolvent

Eine Wiener Institution muss nach 136 Jahren Insolvenz beantragen: 11 Mitarbeiter bei dem Kult-Lokal sind betroffen.

Die nächste Pleite schockt die Wiener Gastro-Szene. Ein traditionelles Lokal mit bester Hausmannskost muss nach 136 Jahren Insolvenz anmelden.

Betroffen ist diesmal das Restaurant "Der Brandstetter" in der Hernalser Hauptstraße 134. Leckere Schnitzel, lustige Dating-Abende oder regelmäßige Fußball-Abende mit bester Unterhaltung sorgten in der urigen Gaststätte stets für besondere Abende.

Nun ziehen dunkle Wolken über der Hernalser Institution auf. Das Lokal gibt es seit 136 Jahren, doch nun hat die "Leopold Brandstetter Wein- u. Bierhaus Zum Alsegg GmbH. & Co. KG." laut Kreditschutzverband (KSV) 1870 ihre Zahlungen eingestellt und beim Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren wurde noch nicht eröffnet.

 Corona Schuld an Problemen

Insgesamt gibt es 25 betroffene Gläubiger, elf Mitarbeiter waren zuletzt beschäftigt. Die Verbindlichkeiten werden mit etwa 274.000 Euro beziffert. Laut den Betreibern soll, wie so oft, die Corona-Pandemie Schuld an den finanziellen Problemen sein. Die finanziellen Probleme haben sich in den Jahren nach den vorgeschriebenen Schließungen verschärft und auch das Konsumverhalten der Gäste geändert.

Dennoch soll das Lokal nicht schließen. Wie Peter Stromberger vom KSV1870 gegenüber MeinBezirk verrät, bietet das Unternehmen eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, die innerhalb der nächsten zwei Jahre ab Abnahme zahlbar sei. Allerdings muss der bestellte Insolvenzverwalter das Sanierungskonzept erst prüfen.

1889 wurde das Lokal unter dem Namen "Zinterhof" eröffnet, ehe es seit 1938 auf Brandstetter umbenannt wurde. In Hernals ist das Kult-Lokal vor allem bei den Fans des Wiener Sport-Club ein beliebter Anlaufpunkt vor oder nach den Spielen. Die derzeitigen Besitzer Thomas Platzer und seine Partnerin Tina Csenar übernahmen das Lokal 1994. Vor kurzer Zeit wollte man das Lokal noch via willhaben um knapp eine Million Euro verkaufen, nun folgte der Insolvenz-Schock, die Hoffnung auf ein Fortbestehen bleibt aber noch am Leben.

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