Die Spanier geben trotz hoher Arbeitslosigkeit wieder mehr Geld aus. Sie verhelfen der Wirtschaft damit im zweiten Quartal zur höchsten Wachstumsrate seit Beginn der Krise.
Die spanische Wirtschaft nimmt Fahrt auf. Wie das Nationale Statistik-Institut (INE) am Donnerstag in Madrid mitteilte, erzielte Spanien im zweiten Quartal ein Wachstum von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im Jahresvergleich stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2 Prozent, 0,7 Prozentpunkte mehr als im ersten Quartal. Mit den Angaben wurde eine vor einem Monat vorgenommene erste Schätzung bestätigt.
Die vor Jahren durch eine geplatzte Blase am Bau ausgelöste Krise scheint damit weitgehend überwunden. Allerdings liegt die Arbeitslosenquote nach jüngsten Zahlen vom Juli weiterhin über 24 Prozent.
Spanien erreichte in den Monaten von April bis Juni die höchste Wachstumsrate seit Beginn der Wirtschaftskrise. Das BIP wuchs in vier Quartalen in Folge. Dies bewog die Regierung zu der Ankündigung, ihre Wachstumsprognose nach oben zu korrigieren.
Nach Worten von Wirtschaftsminister Luis de Guindos dürfte Spanien in diesem Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent erzielen. Die Regierung war in ihrer letzten offiziellen Prognose im April von 1,2 Prozent ausgegangen. Für 2015 rechnet der Minister mit einer Wachstumsrate von etwa 2,0 Prozent, 0,2 Prozentpunkte mehr als bisher angenommen.