Quelle-Konkurs schon am Freitag möglich

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Frühestens am Donnerstag will das Linzer Quelle-Management beim Handelsgericht Linz den Konkursantrag einbringen. Mit der Verfahrenseröffnung sei dann am Freitag zu rechnen, bestätigt der Kreditschutzverband von 1870. Eine Fortführung des Unternehmens mit derzeit rund 1.100 Beschäftigten ist nur mit einem Investor möglich. Dazu müsste ausreichend Liquidität bereitgestellt werden.

Über das Quelle-Schicksal nach Insolvenz-Eröffnung wird derzeit heftig verhandelt. Konkurrent Otto, der die Markenrechte dem Vernehmen nach um einen zweistelligen Millionenbetrag erworben hat, führt bereits erste Gespräche mit dem Linzer Versandhaus, berichteten die "Salzburger Nachrichten". Harald Gutschi, Chef der Otto-Gruppe in Österreich, schränkte allerdings ein: "Wir sind immer in Gesprächen und reden darüber, wie der aktuelle Stand ist."

Aktuellen Status über Aktiva und Passiva gebt es derzeit noch nicht. Bei in der Bilanz 2008 ausgewiesenen Verbindlichkeiten von 76 Mio. Euro werden die Passiva insgesamt auf 80 bis 100 Mio. Euro geschätzt. Hauptgläubiger ist die Oberbank mit 20,5 Mio. Euro. Die unbesicherten Verbindlichkeiten sollen nicht so dramatisch hoch ausfallen, da Quelle Österreich ihre Lieferanten noch Ende Oktober bezahlt hat, berichtet das "WirtschaftsBlatt".

Ähnlich wie in Deutschland dürfte auch die Linzer Quelle im Konkurs ihre Waren abverkaufen. Die Mitarbeiter am Standort Linz wurden zur Stunde noch nicht über das Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet.

Für die Verwendung der Traditionsmarke "Quelle" gibt es verschiedene Optionen. "Quelle" könnte als Marke für ein eigenes Sortiment verwendet werden, sagte Otto-Group-Sprecher Thomas Voigt. Es könnte aber auch sein, dass Quelle-Internetkunden auf die Homepage von Otto/Universal weitergeleitet werden. Die dritte Möglichkeit sei, dass die Marke "Quelle" Dritten zur Verfügung gestellt wird.

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