Die RTL Group hat im ersten Halbjahr trotz weiter schwieriger Werbemärkte ihren Nettogewinn um mehr als die Hälfte gesteigert. Für das Gesamtjahr zeigte sich Co-Chefin Anke Schäferkordt am Donnerstag nun zuversichtlicher, an das Ergebnis des Vorjahres anknüpfen zu können.
Weil RTL derzeit so viel Geld mit seinem laufenden Geschäft verdient, soll den Aktionären zudem eine außerordentliche Zwischendividende von 2,50 Euro je Aktie gezahlt werden. Mehrheitsgesellschafter ist der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann, der noch gut 75 Prozent an seiner profitabelsten Tochter hält.
Nachdem bereits im ersten Quartal schwierige Werbemärkte Europas größter Fernsehgruppe zugesetzt hatten und RTL nur in Deutschland zulegen konnte, verschlimmerte sich das Umfeld im zweiten Quartal noch. Nur der deutsche TV-Werbemarkt sei im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben, teilte der Fernsehkonzern mit. Alle anderen Kernmärkte seien geschrumpft. Der Umsatz im Konzern ging dementsprechend um 1,3 Prozent auf 2,78 Mrd. Euro zurück. Schäferkordt hatte bereits bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal vor zu viel Optimismus gewarnt.
Deutlich verbessern konnte RTL aber die Gewinne. Das operative Ergebnis (Ebita) stieg um 9,1 Prozent auf 552 Mio. Euro, wozu vor allem das Deutschland-Geschäft beitrug. Unter dem Strich blieb für die Aktionäre ein um 52,6 Prozent höherer Gewinn von 418 Mio. Euro. Ein Grund für den starken Profitanstieg war die Rückabwicklung der Abschreibung auf den Anteil der RTL Group an dem spanischen Rundfunkunternehmen Atresmedia im Jahr 2012. Dieser Effekt machte allein 72 Mio. Euro aus.