Solarworld überspringt Hürde bei Sanierung

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Für den deutschen Solarkonzern SolarWorld ist Finanzkreisen zufolge die Rettung in Sicht. "Solarworld hat sich mit rund 98 Prozent der Schuldscheingläubiger schon auf einen Plan geeinigt, die übrigen will man am Montag mit ins Boot holen", sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. "Ich gehe davon aus, dass das klappt."

Der Firmengründer Frank Asbeck und der katarische Partner Qatar Solar Technologies sollen danach auf knapp unter 50 Prozent der Anteile kommen, wie zwei Insider sagten. Den Kleinaktionären bleiben nur 3,6 Prozent, der Rest soll künftig den bisherigen Gläubigern gehören, darunter der Hedgefonds Strategic Value Partners (SVP), der einen Großteil der Schuldscheine aufgekauft hat. Solarworld wollte dazu am Sonntag keine Stellung nehmen.

Der Bonner Konzern bekäme mit der Einigung rund zwei Drittel seiner mehr als 900 Mio. Euro Schulden los. "Für 300 Millionen Euro kann Solarworld den Schuldendienst gerade so leisten", sagte einer der Verhandlungsteilnehmer.

Mit dem grünen Licht von den Schuldscheingläubigern hat Solarworld allerdings nur die erste Hürde übersprungen. Danach muss der Sanierungsplan den Gläubigern zweier Anleihen über zusammen 550 Mio. Euro vorgelegt werden, die mit den Schuldscheingläubigern gleich behandelt werden sollen.

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Sie treffen sich am 8. und 9. Juli in Bonn und müssten den Plan mit 75 Prozent billigen. Dazu müssten aber 50 Prozent der Zeichner anwesend sein - nach Ansicht von Experten kaum erreichbar. Bei einer zweiten Versammlung, die zwei Wochen später stattfinden könnte, reicht ein Quorum von 25 Prozent.

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