ThyssenKrupp verspricht Mitarbeitern Amnestie

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Der von Korruptionsvorwürfen und Kartellverstößen erschütterte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp will Mitarbeiter mit einem Amnestie-Versprechen zum Reden über Missstände bewegen. Bis zum 15. Juni hätten Beschäftigte Zeit, sich "freiwillig, wahrheitsgemäß und umfassend offenbaren und bei der Aufklärung uneingeschränkt mit dem Unternehmen kooperieren", teilte ThyssenKrupp heute, Dienstag, mit.

Gegen diese Mitarbeiter werde der Konzern keinen Schadenersatz geltend machen. Auch würden die Informationen nicht zum Anlass genommen, den Angestellten zu kündigen.

Ausgenommen von der Regelung seien unter anderem Vorstände der ThyssenKrupp AG, Bereichsvorstände der Geschäftsbereiche sowie die Geschäftsführer von Konzernunternehmen. Zudem dürften die Verstöße nicht verjährt sein.

Vorstandschef Heinrich Hiesinger hat dem Konzern eine neue Unternehmenskultur ohne Korruption und Kartellverstöße verordnet. In der Vergangenheit war der Mischkonzern immer wieder an illegalen Preisabsprachen beteiligt, etwa von Schienenherstellern. Die Bußgelder und Entschädigungszahlungen kamen den größten deutschen Stahlkonzern teuer zu stehen.

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ThyssenKrupp sehe sich einer guten Unternehmensführung verpflichtet, betonte der Konzern. "Doch trotz erheblicher Anstrengungen, eine gemeinsame Vorstellung von Werten zu vermitteln, wurden in der letzten Zeit wiederholt schwere Compliance-Verstöße festgestellt." Der daraus resultierende Imageschaden sei gewaltig.

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