Im Einklang mit europäischen und den meisten asiatischen Börsen dürften auch die wichtigsten Aktien-Indizes in den USA freundlich in die neue Woche starten. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial könnte im Handelsverlauf am Montag zudem ein Rekordhoch erreichen, nachdem er am Freitag bereits den höchsten Schlussstand seiner Geschichte markiert hatte.
Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn lag der Dow-Future 0,33 Prozent im Plus. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,54 Prozent.
Am Freitag war der Dow bei 16.588,34 Punkten in das Wochenende gegangen. Seinen bisher höchsten Stand im Handelsverlauf hatte er Anfang April bei 16 631,63 Punkten erreicht. "Die Quartalsgewinne der ausgelaufenen Berichtssaison haben die Erwartungen übertroffen und zugleich sehen die Perspektiven für die US-Wirtschaft zunehmend besser aus", sagte ein Börsianer. Sorgen bereiteten aber nach wie vor die Entwicklungen in der Ukraine, nachdem Russland das umstrittene Abspaltungsreferendum in der Ostukraine respektiert, während die EU-Außenminister zugleich neue Sanktionen gegen Russland im Krim-Konflikt beschlossen haben.
Unternehmensseitig dürfte es relativ ruhig bleiben. Investoren werden ihr Augenmerk vor allem auf Themen rund um Übernahmevorhaben und -spekukationen richten. So wirbt der Pharmakonzern Pfizer im britischen Parlament für die geplante Übernahme des britisch-schwedischen Konkurrenten AstraZeneca. Anfang Mai hatte der Viagra-Hersteller Pfizer das dritte Angebot für AstraZeneca vorgelegt und 63 Milliarden britische Pfund (rund 106 Mrd. US-Dollar) geboten, war aber erneut abgeblitzt.
Unterdessen lehnte der Verwaltungsrat des Botox-Herstellers Allergan das feindliche Übernahmeangebot des Pharmakonzerns Valeant Pharmaceuticals als viel zu niedrig ab. Valeant hatte für Allergan eine Offerte auf den Tisch gelegt, die den Pharmakonzern mit rund 46 Milliarden US-Dollar (33 Mrd. Euro) bewertet. Das Angebot stelle ein Risiko für die Aktionäre dar, begründete das Management von Allergan den Schritt. Valeant will die US-Firma zusammen mit dem bekannten US-Investor Bill Ackman schlucken, der über seine Firma Pershing Square bereits knapp ein Zehntel an Allergan hält.