Verbund einigt sich über Sorgenia-Rettung

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Nach sechs Monaten zäher Verhandlungen über die Rettung der italienischen Stromfirma Sorgenia haben sich die Gläubigerbanken mit den Mehrheitsaktionären Verbund und CIR geeinigt. Demnach sollen die 20 Banken, darunter die Bank Austria-Mutter UniCredit, die Kontrolle über Sorgenia übernehmen, berichtet die Zeitung "Sole 24 Ore". Der Verbund bestätigt auf APA-Anfrage den Deal mit den Banken.

"Wir haben eine Einigung erreicht, die jetzt noch einiger juristischer Bestätigungen bedarf. Wir haben uns von Anfang an um eine italienische Lösung bemüht", betonte eine Verbund-Sprecherin. Da die Italien-Beteiligung schon länger auf Null abgeschrieben worden sei, ändere sich für den Verbund jetzt de facto nur sehr wenig.

Bis Ende Juli soll der Sanierungsplan Sorgenias beim Mailänder Gericht vorgelegt werden, berichtet "Sole 24 Ore" am Dienstag. Danach soll eine Aktionärsversammlung einberufen werden, die eine Kapitalerhöhung im Wert von 400 Mio. Euro besiegeln wird.

Damit kommen 98 Prozent des Sorgenia-Kapitals in die Hände der Gläubigerbanken, bei denen die Stromgesellschaft mit 1,8 Mrd. Euro verschuldet ist. Die Beteiligung von CIR und Verbund an Sorgenia wird auf rund 2 Prozent sinken.

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Geplant ist auch die Gründung einer neuen Gesellschaft, die Sorgenia kontrollieren soll. Daran soll sich die toskanische Bank Monte dei Paschi di Siena mit einem 22-prozentigen Anteil als stärkster Aktionär beteiligen. UniCredit soll ein 9,8 Prozent an der neuen Gesellschaft halten. Der Verbund, der 46 Prozent an Sorgenia hält, ist nicht bereit, noch Kapital in die marode Stromgesellschaft zu stecken.

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