Für Volkswagen steigen die Chancen im Rennen um die weltweite Marktführerschaft. Der japanische Branchenprimus Toyota kann mit dem Wachstumstempo der Wolfsburger derzeit nicht mithalten. Zwar gab Toyota am Mittwoch für das erste Halbjahr einen Verkaufsrekord von knapp 5,1 Millionen Fahrzeugen bekannt.
Der Anstieg von 3,8 Prozent blieb aber deutlich hinter dem des VW-Konzerns zurück, der ohne Scania und MAN auf ein Plus von 5,9 Prozent auf 4,97 Millionen Wagen kommt. Mit den beiden Lkw-Herstellern dürfte Europas Marktführer auf 5,07 Millionen Stück kommen, wie die Experten von IHS Automotive schätzen.
Toyota hatte die Opel-Mutter General Motors (GM) vor zwei Jahren von der Spitze verdrängt. Ob nun VW den japanischen Rivalen in diesem Jahr überholen kann, hängt stark am Erfolg in der wichtigsten Absatzregion: "China ist die treibende Kraft des Weltmarktes", sagte IHS-Analyst Yoshiaki Kawano. Hier ist Volkswagen deutlich im Vorteil. Das Unternehmen lieferte 2013 in der Volksrepublik 3,27 Millionen Autos auf. Zudem ist für 18 Mrd. Euro eine schwere Investitionsoffensive geplant.
Toyota verkauft dagegen in China nur eine Million Fahrzeuge im Jahr. Doch das Hauptziel ist nach den Worten von Konzernchef Akio Toyoda nicht die Absatzkrone, sondern eine Steigerung der Qualität. Erheblichen Vorsprung haben die Japaner bei der Ertragsstärke. Die Toyota-Pkw-Sparte kommt auf eine Gewinnmarge von 8,8 Prozent, die Marke VW auf lediglich 2,9 Prozent.
