Zwangsausgleich von Quelle Österreich möglich

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Quelle Österreich hat nach dem angekündigten Konkursantrag eine Chance auf Fortführung: Wenn die Gläubiger zustimmen, ist ein Zwangsausgleich möglich, sagte Otto Zotter vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Er selbst hält dieses Szenario für "durchaus realistisch". Aufgrund des Konkurses könnte es nun auch in Österreich zu einem Abverkauf kommen.

Für einen Zwangsausgleich müssen aber zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Der mögliche Partner muss die Ware zur Verfügung stellen und mit Quelle "so wie sie ist" zusammenarbeiten. Des weiteren muss für die besicherten Gläubiger eine Quote von 100 % und für die unbesicherten eine Quote von 20 % angeboten werden.

Ein Abverkauf steht offenbar bevor: "Die Vorräte sind weitgehend aufgezehrt und reichen bestenfalls für einen Abverkauf, aber nicht für ein geordnetes Bestell- und Lieferservice", sagt Zotter dem "WirtschaftsBlatt". Es sei bei Konkurseröffnung Eile geboten, das restliche Warenlager so zu Geld zu machen, "dass es in die Masse fließt."

Der Masseverwalter benötige Kapital, damit die Anlaufkosten finanziert werden können. Der Erlös jener Waren, die vor dem Konkurs verkauft wurden, fließt laut Zotter nicht der Masse zu, da Quelle ihre Forderungen an ABN Amro verkauft hat. "Die Entscheidung, die Forderungen zu verkaufen, hat dazu geführt, dass ein zweistelliger Millionen-Euro-Betrag nach Deutschland geflossen ist, um dort Löcher zu stopfen", erklärte Zotter anhand der Quelle-Bilanz 2008.

Der Konkurs von Quelle Österreich wird von Konkurrent Otto bedauert. Die Betroffenheit gelte den rund 1.100 Mitarbeitern, sagt Otto-Österreich-Geschäftsführer Harald Gutschi. Den rund 20 betroffenen Lehrlingen wird angeboten, ihre Ausbildung bei Otto zu beenden. Ab sofort können sich Werbefachleute, Lagerlogistiker, IT-Lehrlinge sowie Bürokaufleute bei Otto melden. Die Ausbildung kann in Salzburg oder Graz fortgesetzt werden, sagte Gutschi.

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