Bleifrei Tanken ist längst Standard, bleifreies Wildfleisch offenbar nicht: Die Arbeiterkammer hat am Mittwoch vor zu hohen Bleiwerten bei Wildhasen und Wildgeflügel gewarnt. Sie hat insgesamt zwölf Proben von vier Anbietern unter die Lupe genommen. Jede vierte Probe wies bei den Produkten mit Einschusskanal einen zu hohen Bleiwert auf.
Dabei war der im Lebensmittelcodex festgeschriebene Richtwert zum Teil um das rund 5.000-fache überschritten worden, hieß es in einer AK-Aussendung. Die Arbeiterkammer fordert nun vom Umweltminister ein Aus für bleihaltige Schrotmunition. Was in einigen anderen europäischen Ländern, etwa in Dänemark oder den Niederlanden, möglich sei, müsse auch in Österreich gehen, hieß es.
Niederwild wie Hasen oder Fasane wird mit Schrot geschossen. Hohe Bleimengen wurden vor allem in den Teilen mit dem Einschusskanal gefunden. Vor allem wenn Bleischrotmunition auf Knochen treffe und zersplittere, werde sie von den Konsumenten mitgegessen, so die Warnung der AK.
"Blei ist ein giftiges Schwermetall", betonte AK-Konsumentenschützer Heinz Schöffl: "Bei einer dauerhaft hohen Belastung senkt Blei die Bildung des roten Blutfarbstoffs und vermindert die Lebensdauer der roten Blutkörperchen. Es kann auch beispielsweise zu Magenerkrankungen, Nierenstörungen oder Kopfschmerzen kommen." Die AK rät dazu, Fleisch rund um den Schusskanal großzügig auszuschneiden.