Anis ist als Heilpflanze hilfreich bei Verdauungsschwäche und Katarrh der Atemwege. Wegen seiner milden Wirkung wird Anis vor allem in der Kinderheilkunde geschätzt. "Es werden dabei ausschließlich die Anisfrüchte genutzt, die im Volksmund auch 'Samen' heißen", erläutert Johannes Gottfried Mayer von der Universität Würzburg.
Die Tagesdosis beträgt drei Gramm. Am besten wirken die Früchte als Tee, wenn sie zuvor in einem Mörser angestoßen werden, empfiehlt der Klostermedizinforscher. Die verdauungsfördernde Wirkung komme aber auch in Anisschnaps wie Pernod oder Ouzo zum Tragen. Auch in Absinth ist Anis enthalten. Er besteht aus einer Mischung aus Anis und Wermut.
Der wichtigste Wirkstoff ist das ätherische Öl Anethol, das auch in den Fenchelfrüchten für die Wirkung mitverantwortlich ist. "Das Öl wirkt schleim- und krampflösend, indem es in den Lungen die Sekretion des Bronchialschleims steigert und die schleimausführenden Härchen in der Bronchien aktiviert", erklärt Mayer. Daneben sei auch eine beachtliche bakterienhemmende Wirkung beobachtet worden.