Das deutsche Biotechunternehmen Medigene hat im dritten Quartal seinen Verlust eingedämmt. Dazu trugen unter anderem gesunkene Ausgaben für Forschung und Entwicklung und die 2008 erfolgte Abspaltung des Technologiebereichs Immunocore bei. Die Partnersuche für das Krebsmittel Endotag-1 läuft weiter auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr seien weitere Fortschritte oder ein Abschluss zu erwarten, erklärte der Vorstand am Freitag im Zwischenbericht für das dritte Quartal.
"Wir bleiben bei unserem Ziel, nicht den schnellsten, sondern den besten Abschluss zur Verpartnerung von Endotag-1 zu erzielen", sagte Finanzvorstand Thomas Klaue. Dem Krebsmittel traut Medigene nach früheren Angaben Milliardenumsätze zu.
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nun eine Verringerung des operativen Verlustes (Ebitda) auf etwa 20 bis 23 (Vorjahr: minus 24,6) Mio. Euro. Die Gesamterlöse sollen rund 40 Mio. Euro erreichen, was etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Im März war noch eine Steigerung in Aussicht gestellt worden. Einige Meilensteinzahlungen würden aber erst 2010 statt noch in diesem Jahr verbucht, erklärte der Vorstand.
Im Zeitraum Juli bis September baute Medigene seinen Nettoverlust auf Jahressicht um zehn Prozent auf 7,55 Mio. Euro ab. Die Gesamterlöse lagen bei 8,58 Mio. Euro. Das sind 27 Prozent weniger als vor Jahresfrist, als Medigene noch Einmalerträge wegen der Rückgabe von Rechten an dem Medikament Oracea erzielt hatte. Der Betriebsverlust schrumpfte um 32 Prozent auf 6,52 Mio. Euro.
Die im Technologieindex Tecdax notierte Medigene-Aktie büßte im frühen Handel 1,5 Prozent ein. "Ein schwaches Quartal", kommentierte die Landesbank Baden-Württemberg. Sie zweifelt daran, dass die Verhandlungen zur Partnersuche für das Krebsmittel Endotag-1 noch im laufenden Jahr zum Erfolg führen.