Wiener Forscher packten Wirkstoff Curcumin in winzige Fettpartikel.
Curry macht nicht nur fernöstliche Gerichte schmackhaft, sondern man kann ihn mit Nanotech-Tricks auch dazu bringen, Krebszellen zu bekämpfen, berichteten Wiener Forscher in der Fachzeitschrift "Journal of Nanobiotechnology". Sie verpackten einen der Bestandteile der Gewürzmischung (Curcumin) in winzige Fettpartikel, damit er besser in Krebszellen gelangt und diese unschädlich machen kann.
Wundermittel
Curcumin wird aus einer Wurzel namens Gelbwurz, bei Köchen auch als Kurkuma bekannt, gewonnen. Die Mediziner schätzen den Stoff, weil er Krebszellen hindert, ungehemmt zu wachsen, sich im Körper auszubreiten und Tochtergeschwulste (Metastasen) zu bilden. Dies tut er, indem er bestimmte Signalwege in den Zellen blockiert, erklären die Forscher um Uwe Sleytr und Mehmet Ücisik vom Department für Nanobiotechnologie der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien. Allerdings sei Curcumin sehr schlecht wasserlöslich und daher kaum biologisch wirksam (bioverfügbar), was die medizinischen Anwendungen einschränkt, schreiben sie.
Sie haben Curcumin deshalb in winzige Fettpartikelchen verpackt, die den Stoff bis zu 10.000 Mal besser bioverfügbar machen, so die Boku am Montag in einer Aussendung. Diese "CurcuEmulsomen" würden zum Beispiel rasch von Leberkrebszellen aufgenommen. Weil sich der Fettkern der Partikel nur schrittweise auflöst, wird Curcumin über einen längeren Zeitraum abgegeben, was zu einer erhöhten Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum führen kann.
Krebsmythen unter der Lupe
1/10
1. Krebs durch zu engen BH
Nein! Weder enge BHs noch BHs mit oder ohne Bügel haben Einfluss auf das Brustkrebsrisiko.
2. Körpergewicht beeinflusst Krebsrisiko
Bei Frauen, die in den Wechseljahren deutlich übergewichtig sind, steigt auch das Krebsrisiko.
3. Deos können Krebs auslösen
Nein! Es kursiert das Gerücht, dass Deos zu Krebs führen können, weil sie angeblich die Ausscheidung von krebsfördernden Schadstoffen über den Schweiß verhindern. Diese Annahme ist aber falsch. Schadstoffe werden über Nieren und Blase oder den Darm ausgeschieden.
4. Amalgam als Krebsauslöser
Ebenfalls weit verbreitet ist die Annahme, dass die quecksilberhaltige Zahnfüllung Amalgam eine Tumorerkrankung auslösen kann. In Wahrheit geben die Füllungen nur äußerst geringe Mengen an Quecksilber ab. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) nennt die Krebsgefahr durch Amalgam "äußerst unwahrscheinlich".
5. Alkohol als Krebsauslöser
Alkohol und der eigene Lebensstil werden hingegen als Krebsauslöser unterschätzt. Dass Übergewicht Krebs auslösen kann, glauben beispielsweise nur wenige, obwohl dieser Risikofaktor gut untersucht und wissenschaftlich bewiesen ist. Auch der Alkoholkonsum wird als Krebs-Risikofaktor häufig unterschätzt.
6. Zusatzstoffe in Lebensmitteln verursachen Krebs
In Lebensmitteln dürfen nur Zusatzstoffe verwendet werden, die zugelassen sind. Diese verursachen nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Krebs.
7. Im Alter wächst Krebs kaum noch
Es kommt nicht auf das Alter an, sondern auf die Krebsform. Einzige Ausnahme ist der Prostatakrebs - wenn er ab dem 60. Lebensjahr auftritt, wächst er nur mehr sehr langsam vor sich hin.
8. Zu viel Milchprodukte lösen Krebs aus
Stimmt nicht - sogar das Gegenteil ist der Fall: das Kalzium in Milchprodukten bietet sogar eine Prophylaxe gegen Erreger.
9. Stress führt zu Krebs
Stress kann indirekt Krebs auslösen - wer viel leisten muss, hat danach weniger Energie, fühlt sich kraftlos und erschöpft - das Immunsystem wird anfälliger und die Abwehrkräfte sind schwächer. Wer zusätzlich trinkt und raucht steigert seine Krebsgefahr dramatisch
10. Wer kein Obst isst bekommt Krebs
Stimmt nicht - mehrere Portionen Obst sind zwar gesund - kein regelmäßiger Verzehr löst aber nicht Krebs aus.