Für Ernährungsexperten ist Obst grundsätzlich vorzuziehen
Weil Fruchtsäfte bei Kindern meist beliebter als frisches Obst sind, hat das Magazin Öko-Test 19 verschiedene Trinkpäckchen untersucht und zwei davon als "ungenügend" beurteilt. Das berichteten die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Test auf Fruchtgehalt, Zucker und Aromen
Die Säfte wurden auf Frucht, Zucker und Aromen getestet. Für eine gute Bewertung sollten die Getränke möglichst viele natürliche Bestandteile und wenig zugesetzte Stoffe enthalten. Drei Päckchen erhielten in dem Test die Gesamtnote "Sehr gut" - es handelte sich um ein Bio-Produkt und zwei konventionelle Säfte. Alle vier mit "Gut" bewerteten Säfte waren bio.
Nur zwei Produkte fielen durch
Bei den restlichen zwölf Päckchen war das Ergebnis durchwachsen. Abgewertet wurde bei geringem Fruchtgehalt, Zusatz von Zucker oder anderen Süßungsmitteln, Nachweis synthetischer Aromen und mangelhafter Produktdeklaration. Zwei der Produkte fielen wegen der Zusätze durch. Auch auf Pestizide und Schwermetalle wurde getestet. Nur bei einem Produkt wurde ein über dem Grenzwert liegender Nickelgehalt festgestellt.
Ernährungsexperten ziehen Obst vor
Laut Ernährungsexperten ist es in Ordnung, eine der fünf täglich empfohlenen Obst- oder Gemüseportionen durch 200 Milliliter Fruchtsaft zu ersetzten. Zwar könne Fruchtsaft nicht mit richtigem Obst mithalten, aber immerhin stecke noch einiges an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen drin. Allerdings würden frische ganze Früchte stärker zur Sättigung beitragen und der Bezug zu natürlichen Lebensmitteln bleibe erhalten, zitierten die Konsumentenschützer aus Öko-Test.
Den Kindern könnte also zwischendurch ein "gutes" oder "sehr gutes" Trinkpäckchen gegönnt werden. Bei den Brennwertangaben der gekauften Säfte sollte darauf geachtet werden, dass die Kilokalorien meist nicht für das ganze Päckchen sondern nur für 100 ml angegeben werden. Zum Durstlöschen wären Mineralwasser oder ungesüßter Tee die besseren Alternativen, lautet der Rat an die Eltern. Selbst gemischte, in wiederverwendbare Flaschen abgefüllte Durstlöscher seien gut für die Umwelt und das Budget.