Zuckerfalle: So viel Zucker steckt in Joghurt, Milchdessert & Co
Milch und Milchprodukte sind wichtige Nährstofflieferanten. Sie enthalten Kalzium, Vitamine und Eiweiß - entpuppen sich im Kühlregal im Supermarkt allerdings oft als nicht so gesund wie angenommen. Ein Blick auf Zutatenlisten und Nährwerttabellen zeigt, dass besonders Frucht- und Dessertjoghurts sowie Milchgetränke wahre Zuckerfallen sind.
Zuckergehalt in den meisten Produkten zu hoch
Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Salzburger Vereins SIPCAN hervor, der über 1.200 Milchprodukte im heimischen Handel unter die Lupe genommen hat. "Dabei hat sich herausgestellt, dass der Zuckergehalt in den meisten Produkten nach wie vor zu hoch ist", erklärte SIPCAN-Vorstand Friedrich Hoppichler, Internist und Ärztlicher Direktor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg.
Acht Stück Würfelzucker in einem Glas Milch
So verstecken sich laut Erhebung in einem 250-ml-Glas Trinkmilch durchschnittlich acht Stück Würfelzucker. In einem Becher Fruchtjoghurt, Topfencreme oder Milchdessert mit 250 Gramm seien es im Schnitt sogar neun Stück. "Dies sind mehr als in jedem Glas Limonade. Kinder wie Erwachsene decken mit dieser Zuckermenge mehr als 50 Prozent der von der WHO empfohlenen täglichen Höchstmenge ab."
Nicht mehr als zwölf Gramm Zucker / 100 Milliliter empfohlen
Um der Übergewichtsepidemie sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes entgegenzutreten, sei es wichtig, die Zuckeraufnahme zu senken und versteckte Zucker für die Konsumenten sichtbar zu machen, betonte Hoppichler. Seine Empfehlung: "Achten Sie auf den Zuckergehalt am Etikett. Ein Milchprodukt sollte maximal zwölf Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten." Der Grenzwert wurde mit dem Gesundheits-, Landwirtschafts- und Unterrichtsministerium sowie der Landwirtschaftskammer abgestimmt und setzt sich aus dem natürlichen Zuckergehalt der Milch (4,6 Gramm pro 100 ml) und einer von einer WHO-Empfehlung abgeleiteten Zuckerhöchstmenge ab.
Service
Unter http://www.sipcan.at findet sich eine Liste, in der alle untersuchten Produkte nach ihrem Zuckergehalt sortiert sind. Zugleich kann die Liste über eine kostenlose App abgerufen werden.