Forscher stellten nicht ganz ernst gemeinte Studie vor
Der stechende Geruch von Urin nach einem Spargelessen lässt manche Menschen das Gesicht verziehen, anderen dagegen fällt er gar nicht auf. Wissenschaftern zufolge ist das genetisch bedingt: Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie ist die Unfähigkeit, den Spargelgeruch im Urin zu riechen, auf Genvariationen im Erbgut zurückzuführen.
Ihr Forschungsergebnis halten die Wissenschafter der anerkannten Harvard School of Public Health in der Weihnachtsausgabe des "British Medical Journal" fest. Dort werden traditionell verschrobene, aber wissenschaftlich fundierte Studien veröffentlicht.
Forscher werteten frühere Studien aus
Für ihre Arbeit werteten die Forscher zwei frühere Studien mit insgesamt rund 6.900 Teilnehmern aus, die unter anderem nach dem charakteristischen Spargel-Uringeruch befragt wurden und zu denen Erbgutanalysen vorlagen. Sie kamen zu dem Schluss, dass rund sechzig Prozent aller Menschen den Geruch nicht bemerken. Die Forscher sprechen von einer Spargel-Anosmie - als Anosmie wird der Verlust des Geruchssinns bezeichnet.
Erbgutanalyse
Die Ursache fanden die Forscher in einer Erbgutanalyse. Demnach gab es bei den Menschen, die den Geruch nicht rochen, bestimmte Variationen in den Genen für Geruchsrezeptoren.
Warum es bei manchen Menschen solche Genvariationen gibt und bei anderen nicht, wissen die Wissenschafter nicht. Unbeantwortet bleibt auch die Frage, "warum so eine Delikatesse wie Spargel zu so einem starken Geruch" führt. Die Forscher schlussfolgern scherzhaft: "Weitere Studien sind notwendig, bevor gezielte Therapien ins Auge gefasst werden, damit Menschen mit Anosmie das entdecken können, was ihnen bisher entgeht."