Die neue Grippe lässt die Österreicher offenbar ziemlich kalt. 86 Prozent meinen, dass die Gesundheitsbehörden die Situation gut im Griff haben. Rund zwei Drittel sind "Influenza-Impf-Muffel". Das Medienthema A(H1N1) kommt weiterhin gut an. Dies geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage von OEKONSULT mit 1.013 Testpersonen im Alter zwischen 14 und 68 Jahren hervor, die der APA vorliegt. Die Umfrage wurde zwischen 25. und 30. November durchgeführt.
"Man stelle sich vor: Es ist Pandemie, aber (fast) keiner geht hin", heißt es in der Aussendung zu der Umfrage. Der Chef des Unternehmens, Joshi Schillhab, unter anderem: "Von einer Hysterie oder gar Panik in Sachen neue Grippe kann in keiner Weise die Rede sein." Dies unterscheide Österreich von vielen anderen Staaten weltweit.
71 Prozent der Befragten bekundeten uneingeschränktes Interesse an einschlägigen Medienberichten, insgesamt sind 97 Prozent in unterschiedlichem Ausmaß an Pandemie-Berichten interessiert. Nur vier Prozent zeigten sich von dem Thema "genervt". Insgesamt - so die Umfrageergebnisse - nimmt bei den Österreichern die Besorgnis gegenüber der Influenza-Bedrohung merkbar zu, allerdings immer noch auf recht niedrigem Niveau. Äußerst besorgt sind nunmehr zwölf Prozent (in einer ähnlichen Vorstudie vom Juli 2009 waren es sieben Prozent). In keiner Weise besorgt zeigen sich 18 Prozent, genau so viele wie im vergangenen Juli. 86 Prozent der Österreicher glauben, dass die Gesundheitsbehörden auch bei Massenerkrankungen die Lage im Griff haben würden.
Besondere Impflust kann der österreichischen Bevölkerung jedenfalls nicht unterstellt werden. Zum Befragungszeitpunkt Ende November gaben knappe fünf Prozent an, bereits gegen die neue Grippe geimpft zu sein. 20 Prozent behaupteten, dies ganz sicher noch tun zu wollen. 75 Prozent hingegen sagten unverblümt, sie würden die angeratene Schutzimpfung definitiv verweigern. 71 Prozent meinten, Logistik und Organisation der Impfeinrichtungen würden im Großen und Ganzen in Ordnung sein.
Mit Gesundheitsminister Alois Stöger (S) sind die Österreicher in dieser Angelegenheit offenbar zufrieden. Der Ressortchef wurde in Sachen neue Grippe von 82 Prozent der Befragen als vertrauenswürdig bezeichnet. OEKONSULT: "Zu Beginn des Pandemie-Hypes mitunter als unspektakulär charakterisiert, goutieren offensichtlich immer mehr Österreicher und Österreicherinnen den sachlichen, verhaltenen und unaufgeregten Umgang des Ministers mit der viralen Bedrohung. 37 Prozent stellen Stöger ein makelloses 'Impfzeugnis' aus, dagegen wollen fünf Prozent am Ressortchef kein gutes Haar lassen."