Eltern sollten beim Essen Machtkämpfe mit ihren Kindern vermeiden. "Falsch ist es, mit Nachspeisen oder Naschereien zu handeln, damit ein Kind zum Beispiel mehr Spinat isst", warnt Monika Niehaus vom Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Thüringen.
Auf diese Weise förderten Eltern keinen gesunden Essensstil. Das Kind bekomme sogar den Eindruck, dass Süßigkeiten wertvoller sind als das, was es zu den Mahlzeiten gibt. Eine bessere Taktik sei, eine Vielzahl an gesunden Alternativen in kleinen Portionen anzubieten.
Kinderärztin Niehaus rät Eltern, beim gemeinsamen Essen mit gutem Beispiel voranzugehen. Denn dann probiere ein Kind eher mal Obst und Gemüse. Auch gesunde Mahlzeiten mit Gleichaltrigen fördern den "Nachahmungstrieb".
Wichtig sei außerdem, dass Eltern ihren Kindern beim Essen einen angemessenen Freiraum geben. Dazu sollten sie sie zwischen gesundem Essen wählen lassen und ihnen erlauben, auch mal das Essen zu verweigern. "Dadurch können Kinder ein gesundes Hunger- und Sättigungsgefühl entwickeln", erklärt Niehaus. Gibt es feste Zeiten für Mahlzeiten und Snacks, so lernen Kinder bis zur nächsten Essenszeit abzuwarten und nicht ständig etwas in sich "hineinzustopfen". Auch wenn sie zuvor Essen verweigert haben, wissen sie, wann sie wieder mit Nahrung rechnen können.