Mit der Förderung von Forschungsprojekten im Bereich "Lebenswissenschaften" hat die in Krems geplante niederösterreichische Privatuniversität mit Schwerpunkt Medizin ein erstes Lebenszeichen von sich gegeben. In Inseraten hat die "Life Science Krems Forschungsgesellschaft des Landes NÖ" (LSK) in den vergangenen Tagen Förderungen für Forschungsprojekte ausgeschrieben.
Damit sollen Forschungskapazitäten für die geplante Privat-Uni aufgebaut werden, erklärte der wissenschaftliche Geschäftsführer der LSK, Heinrich Kern, gegenüber der APA. Die "Life Science Krems GmbH" wurde im Vorjahr im Zusammenhang mit Plänen zur Neustrukturierung der Donau Universität Krems (DUK) gegründet. Ursprünglich war geplant, dass in die LSK die Medizinbereiche der DUK eingegliedert werden und sie als Dienstleistungsgesellschaft Bereiche wie Finanz- und Personalwesen von am Campus Krems angesiedelten Einrichtungen übernimmt. Diese Pläne hätten sich aber zerschlagen, sagte Kern, der 2008 nach Querelen vom Rektorsposten an der DUK auf die Position des LSK-Geschäftsführers gewechselt war.
Medizin-Studium in Bachelor- und Master-Form
Weiterhin aufrecht sind die Pläne einer NÖ-Privatuni mit Schwerpunkt Medizin. Angeboten werden soll ein Medizin-Studium in Bachelor- und Master-Form, wobei nach dem Bachelor-Abschluss der Wechsel etwa in ein technisches oder sozioökonomisches Masterstudium möglich sein soll. Kern spricht in diesem Zusammenhang von einer "glücklichen Kombination", man renne "mit so einem Konzept offene Türen ein". Ziel sei, im Gegensatz zur derzeit weit verbreiteten sehr "schmalspurigen Ausbildung" die Studien "breiter anzulegen" und neben Medizin auch die Bereiche Ökonomie, Recht, Ethik, etc. zu vermitteln. Zudem ist laut Kern ein Bachelorstudium im Bereich Sozioökonomie geplant.
Bis zum ersten Quartal 2010 sollen die Studienpläne und alle notwendigen Dokumente fertig ausgearbeitet sein, dann müsse das Land entscheiden, ob man den für die Anerkennung als Privatuni notwendigen Antrag beim Akkreditierungsrat stelle. Mit der nun erfolgten Projektausschreibung soll die für die Akkreditierung notwendige Forschungskapazität aufgebaut werden. Dabei richte man sich vor allem, aber nicht ausschließlich, an die NÖ Wissenschaft und wolle ausloten, wer kooperieren wolle.
Projekte aus dem Bereich der Grundlagenforschung mit Fokus auf den humanmedizinischen Bereich sollen mit bis zu je 300.000 Euro für bis zu drei Jahre gefördert werden. Kern schätzt, dass rund sechs bis sieben Projekte unterstützt werden können. Das Geld dafür werde vom Land zur Verfügung gestellt. Daher sind laut Ausschreibungsbedingungen in der Regel auch 75 Prozent der Mittel für Projektarbeiten in NÖ zu verwenden. Augenmerk soll auf die Umsetzung der Ergebnisse in den NÖ Landeskliniken gelegt werden,