Mehrfachwindeln sind günstiger, aber nicht unbedingt ökologischer
"Platzhirsch" Pampers ist in einem Babywindeln-Test auf den beiden Stockerlplätzen gelandet. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sich in der November-Ausgabe seines Magazins "Konsument" aber auch den "ökologischen Fußabdruck" der Wegwerfprodukte angeschaut und mit Mehrfachwindeln verglichen. Fazit: Die "grüne" Alternative ist etwas günstiger, aber nicht automatisch ökologischer.
Zwei Pampers-Produkte erzielten unter den elf getesteten Produkten der Größe 4 gleichauf ein "Sehr gut", sieben Erzeugnisse hielten "gut" trocken, zwei "Öko-Produkte" performten "durchschnittlich". Der Schadstofftest fiel erfreulich aus.
So viel kosten Windeln in den ersten Lebensjahren
Wer in den durchschnittlich zweieinhalb bis drei Jahren bis zum Sauberwerden des Kindes auf Marken-Einwegwindeln setzt, muss dafür 1.000 bis 1.500 Euro einkalkulieren, errechneten die Konsumentenschützer. Mit Eigenmarken fallen 700 bis 1.000 Euro an. Schließlich wird 4.500 bis 6.500 Mal gewickelt. Ein Startset Mehrwegwindeln hingegen kostet maximal 300 Euro. Inklusive Waschkosten kommt man laut der Initiative "Natürlich weniger Mist" der Stadt Wien auf eine Gesamtsumme von höchstens 650 Euro.
Nachhaltigkeitsaspekte hinterfragt
Ob man damit tatsächlich einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leistet, bleibt umstritten und hängt stark von persönlichen Gewohnheiten ab: Werden die Windeln mit einer energieeffizienten Maschine gewaschen, wie hoch ist die Waschtemperatur und wie voll die Beladung, wie viel Waschmittel und Weichspüler wird verwendet, kommen sie danach in den Trockner? Unterm Strich, haben Wissenschafter berechnet, sei die durchschnittliche Belastung bei beiden Windeltypen ähnlich hoch und "vergleichbar mit 2.100 bis 3.500 im Auto zurückgelegten Kilometern", so der "Konsument". In der EU werden jährlich 25 Milliarden Einwegwindeln hergestellt. "Würde man diese aneinanderreihen, so könnte man den Äquator mehr als 300 Mal umwickeln."
In Wien machen die Einwegwindeln rund sechs Prozent des Haushaltsmülls aus. Aber auch in den Entwicklungsabteilungen der Hersteller ist man sich des Umweltproblems bewusst. In den vergangenen drei Jahren reduzierte sich das Durchschnittsgewicht von 34 auf 32 Gramm. Zwischen 2003 und 2006 ging der Einfluss von Wegwerfwindeln auf die globale Erwärmung laut der britischen Umweltbehörde um zwölf Prozent zurück - durch eine Gewichtsreduktion im selben Zeitraum um 13,5 Prozent. Auf die Qualität hatte die "Verschlankung" laut VKI keinen negativen Einfluss.