Am Dienstag kam die Grippewelle in Niederösterreich an. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht.
Man kann davon ausgehen, dass sich weiterhin zahlreiche Österreicher im Bett befinden - wegen einer Influenza. "In Österreich herrscht derzeit eine weitverbreitete Influenzavirus-Aktivität. In 81 Prozent der eingesendeten Stichproben konnten Viren nachgewiesen werden, wobei der Subtyp A(H3N2) derzeit dominiert", teilten die Experten des Departments für Virologie der MedUni Wien am Dienstag mit.
Die Grippewelle ist nach Angaben der NÖ Gebietskrankenkasse nun auch in Niederösterreich angekommen.
Wenig Krankenstände wegen Urlaubszeit
Neue Zahlen der Informationssysteme in Wien und Graz gab es zur 52. Kalenderwoche (26. Dezember bis 1. Jänner) aber nicht. Der Grund dafür ist die Urlaubswoche. Normalerweise steigt die Zahl der Influenza-Meldungen in den Weihnachtsferien in Österreich kaum an bzw. fällt sogar niedriger aus, weil eben mehr Menschen auf Urlaub sind und keinen Krankenstand in Wien oder in Graz bei einem der an dem System beteiligten niedergelassenen Ärzte in Anspruch nehmen. Zumeist gehen die Kurven nach dem 6. Jänner wieder in die Höhe.
Die Influenza-Vakzine dieser Saison passen jedenfalls zu den bisher von den Virologen festgestellten Krankheitserregern. "Genaue genetische Analysen der zirkulierenden Influenza A(H3N2)-Viren zeigen eine genetische Veränderung, die allerdings noch nicht zu einer Veränderung ihrer antigenen Eigenschaften führt. Der in den Impfstoffen enthaltene A(H3N2) Impfstamm entspricht somit in seinen antigenen Eigenschaften den derzeit zirkulierenden A(H3N2)-Viren", schrieben die Experten.
Wichtige Fakten zur Influenza
1/7
1. Übertragung:
Influenza-Viren sind hoch ansteckend und bereits kleine Virusmengen lösen eine Infektion aus. Die Viren werden durch Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen oder beim Reden in die Luft abgegeben. Mit der eingeatmeten Luft gelangen die Viren bis in die Bronchien, wo sie sich in den Schleimhautzellen festsetzen und vermehren. Durch direkten Kontakt, verunreinigte Gegenständen aber auch über Klimaanlagen ist eine Infektion möglich.
2. Symptome:
Im Unterschied zu einer Erkältung (grippaler Infekt) tritt die echte Grippe plötzlich und heftig auf. Typische Alarmzeichen sind hohes Fieber bis 40 Grad, Schüttelfrost sowie intensive Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich permanent schlapp. Der Grippevirus breitet sich rasant in den Bronchien aus und führt zu starkem, trockenem Husten. Hals- und Ohrenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen sind mögliche Begleiterscheinungen einer Influenza.
3. Dauer:
Die Grippe dauert im Schnitt sieben bis 14 Tage. Wichtig ist Bettruhe. Wer sich nicht ausreichend schont und zu schnell wieder aktiv wird, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern kann auch andere Menschen anstecken. Mit einer Grippe ist nicht zu spaßen. Der Körper braucht Zeit, sich zu erholen. Wer sich zu viel zumutet, riskiert Herzmuskelentzündungen oder andere schwere Folgen.
4. Behandlung:
Neben ausreichend Bettruhe sollten Sie viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch das Fieber auszugleichen. Wird eine Influenza innerhalb von 48 Stunden erkannt, helfen sogenannte Virostatika, die Viren im Körper zu bekämpfen. Antibiotika helfen nicht gegen Viren, können aber gegen bakterielle Folgeinfektionen (beispielsweise Lungenentzündung) helfen.
5. Risikogruppen:
Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem nicht voll funktionstüchtig ist: Menschen mit chronischen Erkrankungen, ältere Personen, Schwangere sowie Menschen, die viel Kontakt mit anderen Personen haben.
6. Impfung:
Verwendet werden bei der Influenza-Impfung bislang ausschließlich Totimpfstoffe. Diese enthalten keine lebenden Erreger, sondern bestimmte Eiweiße, wie sie normalerweise auf der Oberfläche der Influenzaviren sitzen. Dadurch werden gewünschte Abwehrreaktionen des Körpers ausgelöst. Die Grippeimpfung bringt jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Da es bei Grippe-Viren zu Genveränderungen kommen kann, wirkt der Impfstoff nicht gegen alle Influenza-Typen.
7. Immun:
Gibt es Leute, die gegen Grippe immun sind? Nein. Aber ob Sie erkranken oder nicht, hängt sehr viel von Ihrem Lebensstil und dem Zustand Ihres Immunsystems ab.
Grippewelle kam heuer früher als sonst
Vor zwei Wochen gab es in Wien rund 11.400 Neuerkrankungen nach etwa 9.000 in der Woche davor. Influenza-Wellen erstrecken sich zumeist über mehr als vier Wochen. Die Influenza dieser Saison "startete" rund fünf Wochen früher als in den vergangenen Jahren. Fast immer wird in dieser Saison die Krankheit durch A(H3N2)-Viren hervorgerufen.
Höhepunkt noch nicht erreicht
Der Gipfel der Erkrankungszahlen dürfte jedenfalls noch nicht erreicht sein. "Aktuelle Influenza-News allgemein: In ganz Europa derzeit weitverbreitete Influenzavirus-Aktivität. Eine weitere Zunahme (...) ist zu erwarten, der Höhepunkt der Grippewelle wurde in Europa noch nicht erreicht", schrieben die Wiener Experten am Dienstag.
So beugen Sie der Grippe vor
1/20
Tipp 1 - Hände waschen
hält Keime fern.
Tipp 2 - Wechselduschen
regen Kreislauf an, härten ab.
Tipp 3 - Handschuhe
tragen und sich damit nicht ins Gesicht fassen.
Tipp 4 - Lachen
erhöht die Zahl der Anti-Körper und kräftigt das Immunsystem.
Tipp 5 - Zigarettenrauch
vermeiden um empfindliche Atemwege zu schützen.
Tipp 6 - Kräutertees
mit Ingwer, Holunder oder Lindenblüten stimulieren das Immunsystem.
Tipp 7 - Viel Wasser
trinken versorgt Haut und Schleimhäute mit Feuchtigkeit – wirkt als Barriere gegen Viren und Bakterien.
Tipp 8 - Vitamin C und Zink
stärken die Immunabwehr! In Orangen, Äpfel, Kiwis und Brokkoli
Tipp 9 - Saunieren
macht Körper widerstandsfähiger.
Tipp 10 - Joghurt
stimuliert das Immunsystem.
Tipp 11 - Grippeimpfung
schützt nach einer Woche.
Tipp 12 - Schlafen hilft
Wer wenig schläft ist anfälliger für die Grippe.
Tipp 13 - Wasserschüssel
auf der Heizung befeuchtet trockene Innenraumluft.
Tipp 14 - Zimmerpflanzen
helfen gegen trockene Luft.
Tipp 15 - Abstand
von Erkrankten halten!
Tipp 16 - Sport schafft Wärme.
Optimal: Dreimal 30 Minuten pro Woche.
Tipp 17 - Alkohol
jetzt dringend vermeiden!
Tipp 18 - Sex
steigert die Immunabwehr um 30%.
Tipp 19 - Stress
schwächt den Körper und sollte vermieden werden.
Tipp 20 - Fußbäder
regen jetzt die Durchblutung an.