Immer früher bekommen Mädchen heutzutage die erste Menstruation. Sie ist Zeichen der Geschlechtsreife und noch ein unbestrittener Bestandteil jedes Frauenlebens. Nach Meinung einiger Wissenschaftler könnte sie jedoch bald der Vergangenheit angehören. Auch wenn der monatliche "Besuch" mit einigen Unannehmlichkeiten einhergeht, wie sinnvoll oder gesund ist die Abschaffung der Periode tatsächlich?
Lästiger Begleiter
Die Regelblutung geht bei vielen Frauen nicht beschwerdelos vorüber. Nicht selten sind die Begleitsymptome so belastend, dass die meisten Frauen gut und gerne auf die Regel verzichten würden. So war beispielsweise schon öfters ein "Menstruationsurlaub" im Gespräch. Die Menstruation kann neben Bauchkrämpfen, dem PMS-Syndrom, Stimmungsschwankungen auch Migräneattacken herbeiführen. Aber auch schon die Vorstellung, dass etwas undicht werden könnte, oder ein Geruch vernehmbar wird hinterlässt bei vielen Frauen ein unwohles Gefühl. Auch das Aufsuchen öffentlicher Toiletten ist in diesem Fall nicht angenehm.
Dauerpille als Lösung?
Normaler Weise wird die Pille 21 Tage lang eingenommen, dann folgt eine Pause. Durch den Abfall der Hormone wird die Menstruation auf diese Weise künstlich eingeleitet. Einige Gynäkologen sind der Meinung, dass eine Pille, die ohne Pause durchgenommen wird, keine negativen Effekte auf die Gesundheit habe - so etwa Dr. Elizabeth Micks von der University of Washington. Eine regelmäßige Periode wäre für die heutige Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß, behauptet die Ärztin in dailymail. Allerdings reagieren Frauen auf die Dauereinnahme der Pille unterschiedlich. Während bei manchen die Blutung ganz aufhört, kann es bei anderen zu Zwischenblutungen und anderen Beschwerden kommen.
In jedem Fall ist vor der Einnahme der Pille eine ärztliche Absprache und Abklärung des individuellen Thromboserisikos nötig. Ob das persönliche Risiko, eine Thrombose zu bekommen, erhöht ist, kann anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden.
Pillen-Mythen im Check
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Ist die Pille ein Lustkiller?
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille sind zwar sehr sicher, haben aber auch einen großen Einfluss auf den Körper. Schließlich werden tagtäglich Hormone zugeführt, die den weiblichen Körper ganz schön durcheinander bringen können. Tatsächlich kann eine Flaute im Bett hormonell bedingt sein. Die Pille kann zum Libidoverlust führen. In einem solchen Falle sollten Sie Ihren Gynäkologen zurate ziehen und ein anderes Präparat bzw. eine mechanische Verhütungsmethode in Betracht erwägen.
Erhöht die Pille das Krebsrisiko?
Es gibt weder statistische Indizien noch stichhaltige Daten, die einen Zusammenhang zwschen Anti-Baby-Pille und erhöhtem Krebsrisiko bestätigen.Eine britische Studie aus dem Jahr 2008 beweist sogar Gegenteiliges: Hormonelle Verhütungsmittel können vor Eierstockkrebs schützen. Das Risiko für das sogenannte Ovarialkarzinom ist umso geringer, je länger die Anti-Baby-Pille eingenommen wird - zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler.ABER: Hormonelle Verhütungsmittel haben einen starken Einfluss auf das Blutgerinnungssystem, insbesondere bei Frauen mit genetischer Veranlagung. Kombi-Pillen mit Östrogen und Gestagen lassen deutlich mehr Thrombosen- und Gefäßverschlüsse beobachten. Achtung: Bei Raucherinnen steigt das Risiko!
Macht die Pille dick?
Sie werden immer dicker, obwohl sich an Ihren Essgewohnheiten nichts geändert hat? An sich ist die Pilleneinnahme nicht mit Gewichtszunahme assoziiert – Wassereinlagerungen können allerdings vorkommen. Auch eine etwas erhöhte Appetitssteigerung kann beobachtet werden. Studien an Affen haben gezeigt, dass Normalgewichtige unter Pilleneinnahme nicht zunehmen, Übergewichtige hingegen schon. Übergewicht hängt vor allem vom Lebensstil ab.
Sollte man das Präparat öfter wechseln?
Never change a winning team! Hat man einmal eine für sich passende Pille gefunden, sollte man auch dabei bleiben.
Steigt durch die Pille das Herzinfarktrisiko?
Im Zuge einer Studie im Jahr 2007 haben Wissenschafter der Herz-Gesellschaft in Orlando festgestellt, dass die Pilleneinnahme das Herzinfarktrisiko um bis zu 30 Prozent steigern kann. In der an über 1.300 Frauen zwischen 35 und 55 Jahren durchgeführten Untersuchung kam man zum Ergebnis, dass die künstlichen Hormone in der Pille das Anlagern von Fett und Cholesterin in den Adern fördert. Die Folgen: gestörte Durchblutung bis hin zum Herzinfarkt. Besonders nach einer mehr als zehnjährigen Einnahme steigt demnach das Herzinfarktrisiko um 30 Prozent.
Pille als Gesundheitsrisiko
Auch wenn manche Ärzte behaupten, dass die Dauereinnahme der Pille zu keinen Nebenwirkungen führt, so ist bereits bewiesen, dass die Pille zahlreiche gesundheitliche Risiken birgt. So erhöht sie etwa das Thromboserisiko. Letztendlich täuscht die Pille dem Körper eine Schwangerschaft vor und arbeitet somit gegen die Natur. Welchen Effekt die langfristige Einnahme der Pille auf den Körper hat ist kaum erforscht und daher schwer berechenbar. Dass die Unterdrückung der Menstruation für den Körper gut sein soll, kann daher allenfalls eine Vermutung sein. Letztendlich reagiert jeder Körper anders, weshalb Pillen mit unterschiedlichen Hormonzusammensetzungen verschieden gut vertragen werden. Durch sichere hormonfreie Verhütungsmethoden greifen auch immer mehr Frauen zu Kupferspirale oder Kupferkette, wenn sie keine Hormone vertragen. Was wie gut vertragen wird, ist daher höchst individuell.
5 Anzeichen, dass Sie Verhütungsmittel wechseln sollten
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1. Migräne
Kurz bevor Sie die Regelblutung bekommen leiden Sie unter starken Kopfschmerzen? Das kann an den Hormonen liegen. Sprechen Sie mit einem Frauenarzt darüber. Eventuell kann ein anderes Präparat helfen oder eben ein anderes Verhütungsmittel.
2. Pickel
Sie leiden unter lästigen Pickel? Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kann zu Pickeln führen. Probieren Sie eine andere Pille aus. Auch Pigmentflecken können vom falschen Präparat kommen.
3. Keine Lust auf Sex
Auch die Flaute im Bett kann hormonell bedingt sein. Die Pille kann zum Libidoverlust führen. Probieren Sie ein anderes Verhütungsmittel aus.
4. Gewichtszunahme
Sie werden immer dicker, obwohl sich an Ihren Essgewohnheiten nichts geändert hat? Auch das kann am Verhütungsmittel liegen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber!
5. Stimmungsschwankungen
Ständige Stimmungsschwankungen können an einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt liegen.