Besonders in diesen Lebensjahren sind viele Menschen unglücklich.
Die meisten von uns streben im Leben nach Glück, Zufriedenheit oder Erfolg. Dabei gilt allgemein die Annahme, dass wir dieses Ziel mit zunehmendem Alter erreichen. Schließlich arbeitet man viele Jahre daran, um das Leben aufzubauen, mit dem man zufrieden ist. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt nun aber Überraschendes auf. Bei der weltweiten Untersuchung, bei welcher 160 Länder miteinbezogen wurden, konnte gezeigt werden, dass es nicht junge Menschen sind, die besonders unzufrieden mit sich sind.
Zufriedenheitskurve sinkt ab dem 45. Lebensjahr
Das Studienergebnis zeigt, dass unsere Zufriedenheit etwa im mittleren Alter abnimmt. Laut Studie sind die Jahre zwischen dem 45. und dem 54. Lebensjahr die unglücklichsten in unserem Leben. Angus Deaton, der Mitautor dieser Studie war, ist der Überzeugung, dass das Tief zu dieser Lebenszeit darauf basiere, dass in dieser Zeitspanne am meisten gearbeitet und verdient werden müsse, um im Alter vorzusorgen. Diese hohe Belastung gehe mit Stress und Unzufriedenheit einher.
Auch nach dieser Zeitspanne würde die Zufriedenheit nur in gewissen Fällen wieder ansteigen. In westlichen und reicheren Ländern sorgen medizinische Versorgung und ein intaktes Sozialsystem dafür, dass die Hürden des Alterns erleichtert werden. In Lateinamerika und Osteuropa sinkt die Zufriedenheitskurve hingegen auch nach dem 54. Lebensjahr weiter nach unten. In Afrika verläuft diese vielmehr ein Leben lang linear, mit sehr wenigen Höhen.
Zufriedenheitsfaktor
Um der Unzufriedenheit entgegenzuwirken, geben die Forscher einen bedeutenden Tipp. Die Studie konnte einen wesentlichen Faktor ermitteln, der nicht nur zu einem zufriedenen, sondern auch zu einem längeren Leben verhelfen könne. So ergab die Studie, dass vor allem ein Sinn im Leben maßgeblich für die Zufriedenheit eines Menschen ist.
9 Strategien für mehr Glück und Zufriedenheit
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1. Anderen helfen
"Täglich eine gute Tat" – so lautet der Leitspruch der Pfadfinder. Aber nicht nur Pfadfinder sollten nach dieser Devise leben. Anderen Menschen zu helfen und diese zu unterstützen ist nicht nur für die Hilfebedürftigen, sondern für jeden Menschen ein Gewinn.
2. Sich selbst loben
Nach einer gelungenen Prüfung oder einem langen Arbeitstag ist es wichtig, einmal so richtig zu entspannen und die Erleichterung wahrzunehmen. Wissenschaftler haben den sogenannten "Uff-Effekt" festgestellt. Wird das Gefühl, etwas geschafft zu haben, intensiv erlebt, stärken wir damit unser Selbstbewusstsein, weil wir spüren: Aha, ich kann etwas bewegen!
3. Dankbar sein
Nichts ist selbstverständlich und Glücksexperten meinen: Die Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück. Weil die Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte des Lebens gelenkt wird und glückliche Bilder und Gefühle in Kopf und Körper entstehen. Werden Sie dankbar, auch für die kleinen Dinge in Ihrem Leben.
4. In Bewegung sein
Laufen, Gehen, Schwimmen, aber auch Rudern, Volleyball oder Fußball: Vor allem gemeinsam Sport zu machen macht glücklich. Warum? Führt eine Gruppe von Menschen Bewegungen völlig synchron aus, wie etwa beim Rudern, werden mehr Glückshormone ausgeschüttet, als wenn man allein sportelt.
5. Küssen & Kuscheln
Das "Touch Research Institute" der Universität Miami hat bewiesen, dass Berührungen von Mensch zu Mensch glücklich machen. Dabei ist die Zeit entscheidend: Mindestens 20 Sekunden soll der Hautkontakt andauern.
6. Vergleichen verboten
Messen Sie sich nie mit anderen. Besonders extrem sei der Unglücks-Effekt bei jenen, die insbesondere ihre Freunde oder Nachbarn als Maßstab nehmen. Daher ist die bessere Strategie: Fragen Sie sich selbst: "Was habe ich, was die anderen nicht haben?" So werden Sie dankbarer und zufriedener.
7. Musik hören
Tatsächlich verändert Musik den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen. Und sie beeinflusst den Hormonhaushalt. Die Klänge wirken vor allem auf Nebenniere und Hypophyse: Je nach Musikart werden verschiedene Hormone abgegeben. Wenn Sie also schlecht drauf sind, greifen Sie zum CD-Player und lassen Sie sich von Mozart oder Hits wie "Happy" (Pharell Williams) oder "Ab heute beginnt der Rest meines Lebens" (Udo Jürgens) in Stimmung bringen.
8. Offen sein für Neues
Lassen Sie sich von Situationen und Menschen mitreißen und sich begeistern. Und begeistern auch Sie Ihre Freunde. Bleiben Sie neugierig, entdeckungsfreudig und vor allem: Bleiben Sie immer offen für Neues!
9. Moment genießen
Unsere Einstellung zum Glück beeinflusst, wie viele glückliche Momente wir erleben. Genießen Sie den Augenblick. Wenn wir uns für Glückspilze halten, nehmen wir mehr glückliche Situationen wahr, als wenn wir uns für Pechvögel halten. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das in der Psychologie.
Bedenken Sie aber auch, dass Glück und Glücklichsein für jeden etwas anderes bedeuten. Das heißt: Glück existiert wie die Schönheit nur in den Augen des Betrachters. Jeder von uns muss letztlich selbst entscheiden, was für ihn Glück bedeutet. Deshalb gibt es auch nicht den einen, sondern viele Wege zum persönlichen Glück, die jeder selbst herausfinden darf.