Der Experte verrät, was bei Blasenentzündung hilft!
Rund die Hälfte aller Frauen leiden im Laufe ihres Lebens an einem Harnwegsinfekt, der meist die Blase betrifft. Doch bei 20 bis 30 Prozent ist es mit dem einen Mal nicht getan – sie leiden an wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Wir haben uns beim Experten schlau gemacht und nachgefragt: Wer ist am häufigsten betroffen? Kann man vorbeugen? Was hilft? Und warum Antibiotika nicht das Mittel der Wahl sein sollten …
Harnwegsinfekte – ein Frauenleid
„Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten sind Frauen, ob ihrer kürzeren Harnröhre, deutlich öfter betroffen als Männer“, erklärt der Wiener Urologe Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Harun Fajkovic. Somit haben Keime – in 80 Prozent der Fälle sind es Darmbakterien (E. coli) – ein leichtes Spiel und gelangen schnell in die Blase, wo sie sich an der Blasenwand ansiedeln und eine Entzündung der Schleimhaut hervorrufen. „Denn neben Blasenentleerungsstörungen und Flüssigkeitsmangel sind es in erster Linie Keime, die durch mechanische Vorgänge – beim Sex und bei der Hygiene – in die Harnröhre gelangen und in den Harnwegen aufsteigen. Endstation ist meist die Blase.“
Gute Präventionsmöglichkeiten
Das Gute: „Meist wissen die betroffenen Frauen, wann es bei ihnen zum Auftreten einer Blasenentzündung, einer sogenannten Zystitis, kommt und können so den Auslöser selbst identifizieren und entsprechend vorbeugen“, rät der Experte zur Selbstbeobachtung. „Je nach dem, was letztlich das Entstehen der Zystitis begünstigt, lässt sich das Infektionsrisiko zum Beispiel durch erhöhte Flüssigkeitszufuhr oder verstärkte Hygienemaßnahmen beim Sex – bereits die Verwendung eines Kondoms kann helfen – minimieren.“ Auch bestimmte Präparate aus der Apotheke können helfen, einer Blasenentzündung vorzubeugen.
Vorsicht bei Antibiotika
Hat es einen doch erwischt, sind eine rasche Symptomlinderung, die Eliminierung der Keime im Harn sowie die Vorbeugung von wiederkehrenden Infekten und der Chronifizierung die Ziele der Therapie. In unkomplizierten Fällen – Brennen beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang – genügt meist eine symptomatische Behandlung. Halten die Symptome länger als drei Tage an oder treten Fieber und Blut im Urin begleitend auf, ist eine Antibiotikatherapie oder die Kombination beider Therapieansätze indiziert. Der Experte warnt: „Antibiotika sind mit Bedacht und ausschließlich wenn vom behandelnden Arzt verordnet, anzuwenden. ‚Missbrauch‘ kann zu Resistenzen führen – was bei schweren bakteriellen Infektionen fatal wäre …“