Vegan meets Low Carb: Was auf den Teller darf, und wie die neue Super-Diät wirkt, verrät der Mediziner
Normalerweise verstoffwechselt der menschliche Organismus laufend Kohlenhydrate zu Glukose. Auf diese Weise werden Insulinspiegel und insbesondere die Versorgung unseres Gehirns aufrechterhalten. Was aber geschieht nun bei der kohlenhydratarmen – aber fett- und eiweißreichen – ketogenen Ernährungsweise? Und weshalb passt diese nun entgegen den bisherigen Annahmen bestens zu veganer Kost? Wir haben bei Dr. med. Ruediger Dahlke – Arzt, Psychotherapeut und Experte für ganzheitliche Gesundheit und vegane Ernährung – für Sie nachgeforscht und verraten das Geheimnis für ein langes, schlankes und allem voran gesundes Leben.
Ketose – was ist das?
Bei einer ketogenen Ernährungsform stehen unserem Körper kaum Kohlenhydrate zur Verfügung. Statt also Kohlenhydrate zu Glukose zu verstoffwechseln, greift der Körper auf seine Fettspeicher zurück. Diese baut er dann in der Leber zu sogenannten „Ketonen“ um, die dann den Energiebedarf decken – ganz ähnlich wie beim Fasten verlieren wir dadurch an Gewicht. Laut Neurologen können sowohl Hirn als auch Herz in einem derartigen Zustand effektiver arbeiten. Die positiven und gesunden Fette der kohlenhydratarmen Keto-Kost schalten unseren Körper sozusagen auf „Neustart“ und heizen unserem Metabolismus so richtig ein.
Vegan wird ketogen
Für viele Menschen gilt der Verzicht auf tierische Produkte – ob aus ethischen, ressourcenbedingten oder gesundheitlichen Gründen – mittlerweile als die Basis eines nachhaltigen, gesunden und guten Lebensstils. Vegane im Vergleich zu tierischer Kost ist jedoch erheblich reicher an Kohlenhydraten, was vor allem eine rasche Gewichtsabnahme erschwert. Vielfach wurde eine Low-Carb-Ernährung mit Fleisch, Eiern und Milchprodukten assoziiert. Mit seiner „Peace-Food-Keto-Kur“ weitet Dr. Dahlke die ketogene Ernährungsweise nun für alle VeganerInnen aus. „Die positiven Effekte pflanzlich-vollwertiger Kost sind inzwischen vielfach wissenschaftlich bestätigt. Andererseits sind aber auch die raschen Ergebnisse ketogener Diäten nicht von der Hand zu weisen. Deswegen ist das bisher herrschende Entweder-oder wirklich falsch“, so der Experte.
Was darf auf den Teller?
Sie fragen sich nun sicher, wie eine vegane Keto-Diät gestrickt sein soll. Die Basis der Schlank-Küche bilden natürlich pflanzliche Lebensmittel wie Obst, stärkearmes Gemüse (z. B. Brokkoli, Fenchel und Kohl jeglicher Art), Salate & Co. Sie versorgen uns mit Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend, antibakteriell sowie mikrobiell wirken. Als Eiweißlieferanten fungieren Produkte aus der Süßlupine, Sojaprodukte, Pilze, Nüsse und Saaten. Verfeinert wird mit Kräutern, Gewürzen und Ölen. So stärken Sie nicht nur Gesundheit und Immunsystem, sondern nehmen obendrein rasch ab – schmackhaft und genussvoll.