Ist genügend Schlaf mittlerweile Luxus? Immerhin 25 Prozent der Menschen in den westlichen Industriestaaten leiden unter Schlafstörungen. Der "moderne" Lebensstil mit TV, Smartphone, Computer und Geschäftsreisen bringt uns leider allzu oft um den ruhigen Schlaf, den wir bitter benötigen würden. Wer weniger als sieben Stunden schläft gefährdet damit jedoch seine Gesundheit.
So gefährlich ist Schlafmangel
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1. Nicht weniger als 7 Stunden Schlaf
Schlafzeiten von täglich weniger als sieben Stunden schwächen messbar das Immunsystem. Die Krebsrate steigt, bösartige Tumoren metastasieren schneller.
2. Fakten in Europa
45 Millionen Menschen in Europa sind von Schlafmangel betroffen.
3. Lebensgefährlich
Gestörter Schlaf kann von Ein- und Durchschlafproblemen, über veränderte Schlafphasen bis hin zum krankhaft gesteigerten Schlafbedürfnis (z.B. Narkolepsie) oder sogar zur lebensgefährlichen Schlafapnoe führen. Die Folgen können dramatisch sein.
Gerade im Falle von schwerer Schlafapnoe sollen in Zukunft Autofahrer und vor allem Berufslenker in der EU engmaschiger überwacht werden. Bei einer solchen Diagnose müssen dann die Betroffenen explizit auf ihr Risiko im Straßenverkehr durch verringerte Aufmerksamkeit und Tagesschläfrigkeit hingewiesen werden.
4. Menschen mit Schlafstörungen..
...gehen zweimal häufiger zum Arzt, landen zweimal häufiger im Krankenhaus und haben sieben Mal häufiger Arbeits- oder Verkehrsunfälle.
Eine fachlich fundierte Diagnose ist bei belastenden Schlafstörungen die Voraussetzung für eine wirksame Therapie. Dazu kann auch eine Nacht im Schlaflabor beitragen. 17 Prozent der Männer und neun Prozent der Frauen sind beispielsweise von Schlafapnoe betroffen - mit bis zu 600 bis 800 Atempausen in der Nacht und dadurch auftretender schwerer Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns als Folge. Dagegen kann eine Maskenbeatmung helfen.
Einschlafen in nur 60 Sekunden
Die folgende Atemtechnik können Sie als sanften Start in den Schlaf nutzen. Sie dauert weniger als eine Minute und hilft Ihnen dabei, rasch zu entspannen.
Die 4-7-8-Atemtechnik
1. Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis vier.
2. Halten Sie anschließend den Atem an, während Sie bis sieben zählen.
3. Atmen Sie wieder langsam durch den Mund aus und zählen Sie bis acht. Dabei legen Sie die Zungenspitze an den Gaumen. Die Luft entweicht dabei von der Seite mit einem Geräusch.
4. Wiederholen Sie die Atemübung vier Mal und führen Sie diese am besten morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Einschlafen durch.
Wirkung
Die Übung wirkt beruhigend, versorgt den Körper mit Sauerstoff und senkt den Puls. Die Atemtechnik kann auch bei Nervosität angewendet werden oder in besonders stressigen Situationen.
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Besser einschlafen
Die goldene Regel für den erholsamen Schlaf lautet, das Bett ausschließlich als Ruhestätte zu verwenden. Entfernen Sie daher alle Gegenstände, die Sie um Ihre Erholung bringen könnten, aus dem Schlafzimmer. Fernseher, Handy & Co haben dort nichts verloren. Ebenso wenig sollten Sie im Bett snacken oder ein Buch lesen. Dadurch verliert das Bett seine Bedeutung als Schlafplatz.
So wichtig ist Schlaf für unser Wohlbefinden
Schlafen macht...
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Verliebt!
Wer nackt schläft, tut einiges für eine funktionierende Partnerschaft. Wie Dr. Wendy M. Troxel von der Universität in Pittsburgh in einer Studie herausfand, schütten Paare, die Haut an Haut schlafen, mehr vom Kuschelhormon „Oxytocin“ aus. Dieses stärkt das Gefühl, verliebt zu sein.
Schlank
Jawohl! Das wollen wir hören. Im Schlaf ist das Abnehmhormon Somatropin, das den Fettzellen an den Kragen geht, besonders aktiv. Und: Je länger die Hirnanhangdrüse Zeit hat, Somatropin ins Blut zu pumpen, desto besser.
Gesund
Ausreichend Schlaf ist für das Immunsystem von enormer Wichtigkeit. Diese Aussage lässt sich auch umkehren: Zu wenig Schlaf macht krank. Wer weniger als sieben Stunden pro Nacht schläft, bekommt dreimal häufiger eine Erkältung als andere Menschen. Personen mit anhaltenden Schlafproblemen leiden häufiger an Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ausgeglichen
Angstzustände, Einsamkeitsgefühle, Depressionen und Wut – alles seelische und psychische Störungen, die im engen Zusammenhang mit Schlafmangel stehen.
Happy
Klar sind Sie besser drauf, wenn Sie sich nicht übermüdet durch den Tag quälen müssen. Wenn die Nacht dann doch mal etwas kürzer war, können aber auch kleinere Nickerchen im Laufe des Tages Ihre Laune im Nu aufpäppeln.
Schlau
Der Neurowissenschaftler Prof. Jan Born erklärt, wie wichtig Schlaf für unsere Gehirnfunktion ist: „Ohne Schlaf würden wir dumm bleiben.“ Ihm zufolge trainieren wir unser Gehirn im Alltag kaum noch, verlassen uns viel zu sehr auf Computer & Co. Umso wichtiger sei die Zeit im Tiefschlaf, da nun das Gedächtnis ausgebildet wird, insbesondere das Langzeitgedächtnis.
Schön
Der berühmte Schönheitsschlaf … Dass unsere Haut von der Nachtruhe profitiert, ist wissenschaftlich erwiesen. Ihre Zellen haben jetzt Zeit, sich zu regenerieren, Pflegeprodukte können intensiv einwirken. Ausgeschlafene Menschen werden, nach einer schwedischen Studie, auch attraktiver wahrgenommen.