Warum die Gene das Wachstum in vielerlei Hinsicht beeinflussen.
Während Frauen glücklicher Weise meist erst später und weniger vom Haarausfall betroffen sind, kann dieser beim Mann bereits früher eintreten. Geheimratsecken oder eine Glatze mit Haarkranz nagen an dem Selbstbewusstsein des Mannes. Wirklich verhindern kann man dies jedoch nicht. Denn bereits bei der Geburt ist es quasi schon genetisch vorprogrammiert, wie sich die Haarpracht später entwickeln wird.
Doppelt gestraft: Kleine Männer bekommen eher eine Glatze
Die Glatzenbildung ist vererbt, der Haarausfall droht jedem zweiten europäischen Mann. Schuld daran sollen Gene sein, welche eine Überempfindlichkeit von Haarwurzeln gegenüber dem Testosteron hervorrufen. Wäre dies nicht schon schlimm genug, haben nun Forscher der University of Bonn eine weitere schlechte Nachricht für die Herren der Schöpfung. Die Wissenschaftler kamen bei einer Studie zu dem Ergebnis, dass kleine Männer eher zu Glatzenbildung neigen.
Die gleichen Gene, die für den Haarausfall verantwortlich sind, stehen offenbar auch in Zusammenhang mit der Entwicklung der Körpergröße. Dies konnte anhand der Analyse von Daten von 11.000 Männern mit frühzeitiger Glatzenbildung und 12.000 Männern mit voller Haarpracht festgestellt werden. Das Testosteron, welches bei bestimmten Genen eine Überempfindlichkeit von Haarwurzeln auslöst, scheint in bestimmten Fällen auch zu einer frühzeitigen Pubertät und in der Folge zu einer kleineren Körpergröße zu führen. Insgesamt wurden 63 Änderungen im menschlichen Genom identifiziert, welche das Risiko für diesen frühzeitigen Haarausfall erhöhen. Einige von diesen Änderungen konnten in Zusammenhang mit einer verminderten Körpergröße aber auch mit bestimmten Krebserkrankungen gebracht werden. Dennoch sollten Männer mit frühzeitigem Haarausfall nicht besorgt sein. Die Risiken für Krankheiten seien nur gering erhöht.
Die größten Haarausfall-Mythen
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1. Stress ist schlecht für die Haarpracht
Auch Stress kann die Haare vermehrt ausfallen lassen. Die Stresshormone schädigen die Haarfollikel, und sie fallen aus. Dagegen können Sie nur eines tun: Stress vermindern.
2. Der Pferdeschwanz kann zu Haarausfall führen
Stimmt! Wer die Haare ständig straff zusammengebunden trägt, riskiert Haarausfall. Der starke Zug nach hinten macht die Haarwurzeln krumm und neues Haar wächst immer feiner nach. Außerdem können sich die Haarwurzeln entzünden und vernarben. Aus einer vernarbten Haarwurzel können keine Haare mehr sprießen. Gönnen Sie Ihren Haaren ab und zu eine Pause und binden Sie sie nicht immer zusammen.
3. Crash-Diäten führen zu Haarverlust
Stimmt auch! Crash-Diäten oder eine unausgewogene Ernährung können dazu führen, dass die Haare vermehrt ausfallen. Bekommt der Körper zu wenig Nährstoffe kann sich das mit Haarausfall bemerkbar machen. Vor allem ein Mangel an Eisen, Zink, Biotin, und Protein ist schlecht für die Haarpracht.
4. Beide Geschlechter leiden unter der gleichen Form von Haarausfall
Stimmt nicht. Bei Männern zeigt sich der Haarverlust oft in Form von Geheimratsecken, die sich dann häufig zur Glatze entwickeln. Frauen haben dieses Symptom normalerweise nicht. Bei Frauen handelt es sich meist um diffusen Haarverlust mitten auf dem Kopf.
5. Zu viel Testosteron lässt die Haare ausfallen
Nicht immer. Zu viel Testosteron ist nicht zwangsläufig der Ursprung für Haarausfall, spielt aber eine große Rolle. Der Körper wandelt Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) um, dabei werden Haarfollikel zerstört.
6. Häufiges Haare waschen führt zu Haarverlust
Dafür gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis. Meistens bemerkt man nur beim Haare waschen, dass die Haare ausgehen. Das hat aber nichts mit dem Waschen zu tun. Im Gegenteil: Shampoo wäscht auch Öle von der Kopfhaut, die Hormone enthalten und so den Haarverlust vorantreiben können.
7. Zu viel Sonne macht die Haare dünner
Stimmt nicht. Vitamin D ist wichtig für das Haarwachstum. Studien haben gezeigt, dass Frauen mit niedrigen Vitamin-D-Werten, häufiger unter Haarausfall leiden. Schützen Sie die empfindliche Kopfhaut aber vor Sonnenbrand.
8. Haare färben verursacht Haarausfall
Es gibt Styling-Prozeduren, die Haare schwächen können. Wer häufig bleicht, färbt, glättet und föhnt kann das Haar auf lange Sicht schädigen.
9. Schilddrüse kann an Haarverlust schuld sein
Stimmt! Eine Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion kann zu Haarausfall führen. Wird die Störung mit Medikamenten behoben, bessert sich meist auch der Haarausfall.