Trotz sehr guter Versorgung ist die Krankheit aber meist tödlich.
Lungenkrebs ist in Österreich im Hinblick auf Häufigkeit und Sterblichkeit jene Krebserkrankung, die am häufigsten zum Tod führt. Umso bedeutsamer ist die möglichst optimale Versorgung der Patienten. Ein "Audit" der "Austrian Lung Cancer Group" (ALCG) deutet auf eine Spitzenbetreuung in den spezialisierten Institutionen hin, auch wenn die Krankheit zumeist nicht heilbar ist.
Welt-Krebstag
Die Expertengruppe hat in der jüngsten Vergangenheit eine Benchmark-Studie durchgeführt. Ziel des Audits ist, österreichweit in allen Einrichtungen eine medizinische Betreuung nach einheitlichen modernsten Standards zu gewährleisten. "Nun liegen erste Daten dieses 'Lung Cancer Audits' vor, die auf eine Versorgung der Patienten auf einem sehr hohen Qualitätsniveau schließen lassen", hieß es am Montag in einer Aussendung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) aus Anlass des bevorstehenden Welt-Krebstages (4. Februar).
20 Kliniken bzw. Abteilungen wurden in ganz Österreich in die Umfrage miteinbezogen. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich von Oktober 2013 bis Februar 2014. Über eine Dauer von rund drei Monaten wurden in den teilnehmenden Einrichtungen die Daten jedes neuen Lungenkrebspatienten - sowohl zur Erkrankung als auch zur ärztlichen Versorgung innerhalb der Einrichtung - erfasst. Auf diese Weise konnten knapp 800 Betroffene und damit österreichweit mehr als 60 Prozent der Neuerkrankten eingeschlossen werden.
Gute Bewerung
"Zurzeit liegen uns noch keine detaillierten Analysen des Audits vor, wir verfügen bisher nur über sogenannte deskriptive Daten. Eines aber lässt sich bereits jetzt mit Sicherheit sagen: Die Qualität der Versorgung der Lungenkrebspatientinnen und -patienten erfolgt österreichweit auf einem sehr hohen Niveau", so Michael Studnicka, Präsident der Pneumologengesellschaft.
Zu den wesentlichen Kriterien, die sich bereits jetzt aus dem nun vorliegenden Datenmaterial herauslesen und auf das hohe Qualitätslevel der Versorgung von Lungenkrebspatienten schließen ließen, zähle beispielsweise die Frage der Tumoreinschätzung, die ja für die Therapieplanung und die Prognose bei einer malignen Tumorerkrankung entscheidend ist. Dabei zeigte sich, dass in der weitaus überwiegenden Anzahl der Fälle diese wichtige Frage mit hoher Präzision geklärt werden konnte. Weiters geht es um das Vorhandensein der entsprechenden Befunde und um die Art der verwendeten Therapie.
Ziel der Aktivitäten ist es, in sämtlichen Einrichtungen, die in Österreich Lungenkrebspatienten betreuen, einen durchgängigen Behandlungsstandard zu erreichen. Das schließt auch im Bedarfsfall Optimierungsmaßnahmen ein.
Rauchen ist Ursache Nummer 1 bei Lungenkrebs
Trotzdem bleibt das Lungenkarzinom eine der tödlichsten Krankheiten. 90 Prozent dieser Erkrankungen sind mit dem Rauchen assoziiert. Laut einer neuen österreichischen Studie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Patienten trotz aller Fortschritte der Medizin nur bei 16,4 Monaten. "Wir haben in Österreich pro Jahr 4.000 Lungenkrebserkrankungen. Bei den Männern haben wir einen kleinen Rückgang, bei den Frauen nimmt Zahl der Erkrankungen sehr stark zu. Wir können 15 Prozent der Patienten heilen", sagte der Wiener Lungenkarzinomspezialist Peter Pirker vor kurzem. In Europa dürfte in diesem Jahr die Lungenkarzinommortalität bei Frauen die Sterblichkeit durch Brustkrebs erstmals übersteigen.