Weniger Blutungen

Neue Pille mit Drei-Monats-Schema

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Erweiterung bei Auswahlmöglichkeiten zur hormonellen Kontrazeption.

Was Gynäkologen manchen Frauen schon bisher ohne speziell dafür zugelassenes Präparat geraten haben - die durchgehende Einnahme oraler Kontrazeptiva über mehr als einen Monat hinweg - ist jetzt auch in Österreich mit einem neuen Produkt offiziell registriert: eine Drei-Monats-"Pille". Dies soll eine Erweiterung der Auswahlmöglichkeiten für die Benutzerinnen hormoneller Kontrazeptiva darstellen.

Weniger Blutungen
"Frauen hätten gerne weniger Blutungen", sagte Gynäkologe Christian Fiala (Gynmed Ambulatorium Wien). In Umfragen hätten beständig mehr als die Hälfte der Frauen angegeben, sie könnten darauf "verzichten". In der Entwicklung der hormonellen Kontrazeptiva hätten "Pille"-Erfinder Gregory Pincus und die Proponenten der Verhütungsmethode auf die "Pillenpause" gesetzt, um den Mitteln mit "Vortäuschung" der Aufrechterhaltung eines Zyklus mehr Akzeptanz zu verschaffen. Das sei aber medizinische keine Notwendigkeit.

84 Tage
Bereits 2006 kam in den USA ein Präparat auf den Markt, bei dem die Frauen drei Monate lang hindurch täglich eine Tablette einnehmen. 84 Tage lang besteht das Schema aus der Kombination von Ethinylestradiol (Östrogen) und Levonorgestrel (Gestagen). Dann folgt sieben Tage lang die alleinige Einnahme einer niedrigen Östrogen-Dosis, was eine Blutung auftreten lässt. Das tägliche Schlucken einer Tablette soll durch die Gewöhnung daran das Vergessen verhindern. "Es zeigt sich eine extreme Konstanz im Hormonspiegel", sagte Günther Häusler von der Wiener Universitäts-Frauenklinik. Thromboembolien hätten sich in klinischen Studien mit dem Produkt, das nunmehr auch in Europa zugelassen wurde, überhaupt keine gezeigt.

Wie sehr die "Pille" das Leben der Frauen verändert hat, stellte Fiala dar: "Natürlich" waren im Leben einer Frau zwölf bis 15 Schwangerschaften, neun bis zehn Geburten und sechs bis sieben überlebende Kinder gewesen. Bei Stillperioden von jeweils zwei Jahren seien 160 Eisprünge das "Normale" gewesen. Heute sind es in den Industriestaaten zwei Schwangerschaften, ein bis zwei Geburten - alle Kinder überleben. Die Stillperiode liege, so überhaupt gestillt wird, nur bei durchschnittlich bis zu vier Monaten. Die Konsequenz: 450 Eisprünge und die Notwendigkeit einer wirksamen Verhütung. Bedenken bezüglich hormoneller Kontrazeption sei mit erhöhten Risiken verbunden, betonte Fiala. "Wir haben eher eine Zunahme der Abbrüche wegen der 'Hormonangst'."
 

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