Das Landeskrankenhaus Vöcklabruck (LKH) in Oberösterreich hat - nach eigenen Angaben erstmalig in Österreich - einer Patientin einen Magenschrittmacher eingesetzt. Details gaben der ärztliche Direktor Alex Blaicher, der Leiter der Abteilung für Chirurgie, Peter Wamser und der Oberarzt der Chirurgie, Bernhard Beer, in einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt.
Mitte September wurde einer 70-jährigen Patientin, die seit mehr als einem Jahr an einer Magenlähmung litt, ein seit dem Jahr 2000 zugelassener Magenstimulator implantiert. "Der Frau ging es bereits nach drei Wochen besser - sie musste nicht mehr erbrechen, konnte wieder essen und hat auch an Gewicht zugenommen", so der Oberarzt. Eigentlich hätte man erst nach zwei bis sechs Monaten mit einer positiven Wirkung gerechnet, dass sich der Zustand der Pensionisten bereits nach nur so kurzer Zeit gebessert hat, habe die Experten überrascht.
Der minimalinvasive Eingriff dauert zwei bis drei Stunden. Dabei werden zwei Elektroden im Abstand von etwa zehn Zentimetern und der Schrittmacher - der etwa die Größe einer Zündholzschachtel hat - unter die Bauchdecke implantiert. Der Vorgang sei komplikationsarm und vor allem für Patienten geeignet, die zusätzlich auch noch an anderen Krankheiten leiden, so die Chirurgen.
Wie viele Menschen in Österreich an einer Magenlähmung leiden, konnte man nicht beziffern. Allerdings seien etwa sieben Prozent der langjährigen Diabetiker damit konfrontiert, was einen entscheidenden Einschnitt ihrer Lebensqualität mit sich bringen würde. Im LKH Vöcklabruck rechne man mit etwa fünf Patienten pro Jahr, so Beer.