Japanische Studie zu "Pareidolie": Was diese Neigung bedeuten könnte.
Vor rund 60 Jahren bekam der angeborene Drang des Menschen, Strukturen eine vertraute Form zu geben, einen Namen. Fortan hieß das Phänomen, in alltäglichen Gegenständen Gesichter zu sehen „Pareidolie“ (vom altgriechischen für ‚vorbei‘ und ‚Erscheinung‘). Unser Hirn neigt dazu Unvollständiges zu komplettieren und in vertraute Muster umzuwandeln. Die Wissenschaft führt diese Neigung auf die Veranlagung des Menschen, Dinge wiederzuerkennen, zurück.
Wer Gesichter in Dingen erkennt ist neurotischer
Im Rahmen einer japanischen Studie des Norimichi Kitagawa NTT Laboratoriums wollte man nun erforschen, ob bestimmte Personen eher zu Pareidolie tendieren. 166 Studienteilnehmern wurden willkürliche Muster gezeigt. Mehr als Dreiviertel der Probanden (nämlich 77%) erkannten Formen und Gesichter. In weiteren Untersuchungen konnten die Wissenschafter neurotische Neigungen mit Pareidolie in Zusammenhang bringen. Jene die Gesichter sahen, wiesen ein höheres Stresslevel auf, leideten eher unter Angstzustände und negativen Gedanken. Das Fazit der Wissenschaftler: Wer Gesicher in Dingen erkennt soll eher dazu neigen, nach potentiellen Gefahren Ausschau zu halten.