"Plasma-Jet" könnte Zahnbohrer ersetzen

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Der Einsatz von Plasma in der Zahnmedizin könnte künftig eine Alternative zum unangenehmen und mitunter schmerzhaften Einsatz von Bohrern werden. Wissenschafter des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung in Leipzig und der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg haben in Versuchen die Wirksamkeit eines sogenannten "Plasma-Jets" geprüft. Über die Ergebnisse berichten sie in der Februar-Ausgabe des Fachmagazins "Journal of Medical Microbiology".

In dem Gerät wird Helium durch eine enge Düse geleitet und mit Mikrowellen angeregt, so dass es den nach fest, flüssig und gasförmig vierten Aggregatzustand, das Plasma, erreicht. Mit dem feinen Strahl kann die Oberfläche eines Zahnes gründlich und desinfizierend von schädlichen Bakterien gereinigt werden, ohne die Oberfläche zu beschädigen.

Dennoch werde die Zahnoberfläche durchlässig, etwa für Medikamente, erklärte der Leiter der Forschungsgruppe, der Zahnmediziner Stefan Rupf aus dem saarländischen Homburg. Damit könnte die Behandlung unter anderem von Karies erheblich verbessert werden. Bisher werde die infizierte Zahnsubstanz mit dem Bohrer entfernt. Mit der neuen Technik ließe sie sich wesentlich schonender und effektiver behandeln. Bisher sei das Verfahren nicht an Patienten getestet worden, bis zur Marktreife brauche es noch einige Jahre, sagte Rupf.

Plasma kommt derzeit etwa beim Schneiden von Stahl zum Einsatz, aber auch in anderen Bereichen der Medizin. Mittlerweile können auch "kalte" Plasmastrahlen erzeugt werden. Das Gerät für die Zahnmedizin erreiche Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius. "Damit ist die Temperatur körperkompatibel", sagte Rupf. Das sei wichtig, weil jede Beschädigung etwa von Nerven durch zu große Hitze unbedingt vermieden werden müsse.

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