Die Oppositionsparteien haben sich für die Abschaffung von Selbstbehalten für kranke Kinder ausgesprochen. Die FPÖ brachte einen entsprechenden Antrag bereits im April im Nationalrat ein, Grüne und BZÖ kündigten ebenfalls Initiativen an. "Die Abschaffung wurde zwar im Regierungsprogramm versprochen, aber mittlerweile still und heimlich entsorgt", kritisierte BZÖ-Familiensprecherin Ursula Haubner in einer Aussendung.
Selbstbehalte für Kinder seien nicht nur sachlich nicht zu rechtfertigen, sondern auch "eine krasse sozialpolitische Fehlentscheidung", so die freiheitliche Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein. Zudem seien die Selbstbehalte in den einzelnen Bundesländer unterschiedlich hoch, lautete ihre Kritik. Auch die Grünen bezeichneten es als "Trauerspiel", dass sich Bund und Länder "seit Jahren" gegenseitig die Verantwortung für diese Causa zuschieben.
Der Familienselbsthilfeverein "KiB children care" hatte am Dienstag auf einen Fall aufmerksam gemacht, wonach eine Salzburger Familie für die Behandlung von Zwillingsbabys 1.772 Euro Selbstbehalt zahlen musste. Der Verein appellierte an Gesundheitsminister Alois Stöger (S), sein Versprechen, die Spitals-Selbstbehalte abzuschaffen, einzuhalten.