Japanische Speise einmal ungenießbar, einmal nicht sicher und dreimal wertgemindert.
Fünf von insgesamt zwölf Sushi-Sets von Anbietern im Großraum Linz haben Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich bei einem Test beanstandet. Eine Probe der japanischen Speise war für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, eine aufgrund von Listerien nicht sicher und drei lediglich wertgemindert. Sieben der Stichproben, bestehend aus Maki- und Nigiri-Sushi, erhielten das Urteil "sensorisch und mikrobiologisch einwandfrei", teilte die AK in einer Presseaussendung am Freitag mit.
Von den drei als wertgemindert eingestuften Sushi-Sets war eines kurz davor zu verderben. Es enthielt bereits erhöhte Mengen an Hefen und Milchsäurebakterien. Die beiden anderen waren mikrobiologisch einwandfrei, konnten aber im Geschmackstest nicht überzeugen. Ein Sushi-Gericht aus dem oberen Preissegment war bereits verdorben und nicht mehr für den Verzehr geeignet, da laut den Lebensmittelgutachtern ein stark überhöhter Gehalt an Gesamtkeimen und Verderbserregern wie Pseudomonaden vorlag.
Eine Probe war nicht sicher, da der Grenzwert für Listeria monocytogenes geringfügig überschritten wurde. "Da kann es zu gesundheitlichen Folgen kommen, die nicht ohne sind", so der Leiter der Konsumenteninformation, Georg Rathwallner, auf APA-Nachfrage. Zwar nicht bei gesunden Erwachsenen, aber bei Risikogruppen wie Schwangeren, Personen mit beeinträchtigtem Immunsystem und älteren Menschen bestehe eine potenzielle Gesundheitsgefährdung. Das Bakterium wird hauptsächlich über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen. Eine Erkrankung sei bei gesunden Erwachsenen bei der festgestellten Keimzahl aber kaum zu erwarten, so die Lebensmittelgutachter.
Sieben Sushi-Sets waren einwandfrei, darunter sowohl die günstigste als auch die teuerste Variante. Die Stichproben wurden bei unterschiedlichen Anbietern in Linz und Umgebung gezogen und unter Einhaltung der Kühlkette in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH zur sensorischen, mikrobiologischen und chemisch-physikalischen Analyse gebracht und einer sensorischen, chemischen und mikrobiologischen Untersuchung unterzogen. Vor zwei Jahren seien noch 50 Prozent der gezogenen Sushi-Proben nicht für den menschlichen Verzehr geeignet gewesen, so die AK.