Kritik

Der Berg "groovt"

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„Watzmann“: Vorgestern in Linz, ab heute in Wien - eine erste Kritik zum Ambros-Musical.

„Hollaröhdulliöh!“ Seit 1972 „ruft“ der Watzmann durch die Musical-Landschaft und darf ruhig als Kult bezeichnet werden. Am Montag feierte Wolfgang Ambros’ „Alpenrustical“ den Österreich-Start. Was sich zuvor schon bei den Festspielen Luisenburg angekündigt hatte, wurde in der Linzer Intersportarena zur Gewissheit: Dieser Berg ist nicht kleinzukriegen. Schon gar nicht in der urösterreichischen Besetzung. Joesi Prokopetz (Bauer und Knecht) gelingt im Wetterfleck die richtige Mischung aus bodenständigem Klamauk und herrlicher Selbstironie. Christoph Fälbl lässt sich in seiner Rolle als „Bua“ – wenig überraschend – wieder „auffi“ locken und wird so zum Opfer des mörderischen Watzmann.

Gailtalerin
Doch nicht nur der Berg ruft, sondern natürlich auch das Weib. In diesem Fall Klaus Eberhartinger, der in der Rolle der „Gailtalerin“ sein Debüt als resche Alpenschlampe gab.

Vor der Pappkulisse rockte die Nr. 1 vom Wienerwald ganz anständig. Kleine Textunsicherheiten und ein verpatzter Einsatz wirkten bei Ambros nur sympathisch. Wen hätte ein nackter Busen nicht aus dem Konzept gebracht? Standing ovations und tosender Applaus, der erst bei der Zugabe Schifoan im kollektiven Gegröle verebbte.

„Der Watzmann ruft“: 17./18. 9., Stadthalle F, 20 Uhr. Tickets: 01/96 096-888.

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