Filmfestival

Die Viennale geht mit "Waltz with Bashir" zu Ende

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Die heurige Viennale verzeichnete eine leichte Besuchersteigerung. Mit dem israelischen Animationsfilm endet das Festival in Wien. Trailer hier!

Die Viennale geht heute, Mittwoch, mit einer leichten Besuchersteigerung und einem kleinen Rückgang bei der Auslastung zu Ende. "Im Vorjahr haben wir einen großen Sprung gemacht, in diesem Jahr einen kleinen Schritt", bilanzierte Festivaldirektor Hans Hurch beim abschließenden Pressegespräch in der Wiener Urania. Man habe heuer ein riskanteres, mehr an den Rändern orientiertes Programm forciert und dennoch 92.100 Besucher (91.700 im Vorjahr) erreicht. Die Auslastung ist - bei mehr Vorstellungen als 2007 - um 2,4 Prozent auf 79,2 Prozent gesunken: "Aber drei Viertel ist immer noch sehr schön."

Festivalleitung zufrieden
"Es war heuer ein besonders schönes Festival", meinte Hurch, "mit sehr vielen schönen Erinnerungen und Begegnungen". Als geheimen Höhepunkt des Festivals sah der Intendant das Tribute für den deutschen Regisseur Werner Schroeter, für den u.a. die Schauspielerinnen Isabelle Huppert und Ingrid Caven nach Wien gekommen sind. Auch das Tribute für den ehemaligen Stadtkino-Chef Franz Schwartz habe sich als großer Renner erwiesen, während das Bob-Dylan-Tribute "vielleicht ein oder zwei Jahre zu spät" kam und die Erwartungen nicht gänzlich erfüllen konnte.

Mehr Kino im nächsten Jahr
Die Retrospektive zu "Los Angeles - Eine Stadt im Film" im Filmmuseum war mit rund 4.500 Zuschauern "ein sehr schöner Erfolg". Das von Thom Andersen kuratierte Programm läuft noch eine Woche nach dem Festival weiter. Insgesamt droht die Viennale laut Hurch aber schon "aus den Nähten zu platzen", das Festival sei immer mehr in den Morgen und in die Nacht hineingewachsen. Für das kommende Jahr werde nun überlegt, einen zusätzlichen Tag oder ein weiteres Kino hinzuzunehmen.

Premiere in Österreich
Die 46. Ausgabe des Festivals geht am Abend des 30. Oktober mit der Preisverleihung und dem Abschlussfilm "Waltz With Bashir" zu Ende. Der israelische Trickfilm beruht auf das Massaker von Sabra und Schatila und ist ein semi-autobiographischer Film des Regisseurs Ari Folman. Nach dem kritischen "Persepolis" könnte sich der Trickstreifen ebenso als Kinomagnet erweisen.

Preise
Der Wiener Filmpreis wird an den österreichischen Exil-Iraner Arash T. Riahi für sein Spielfilm-Debüt "Ein Augenblick Freiheit" verliehen. Der "Standard"-Publikumspreis geht an Azazel Jacobs "Momma's Man" (USA), und den FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik darf der Portugiese Miguel Gomes für "Our Beloved Month Of August" mit nach Hause nehmen.

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