Karl Markovics steht mit zwei Filmen im Rampenlicht: "Die Fälscher" ist für den Oscar nominiert, "Franz Fuchs" wurde in Biarritz prämiert.
Ruhm
In Stefan Ruzowitzkys Die Fälscher spielt Karl Markovics
einen Gauner, der als KZ-Häftling gezwungen wird, für die Nazis Dollar- und
Pfund-Blüten herzustellen. In Elisabeth Scharangs Franz Fuchs – Ein Patriot
hat er die Titelrolle des Briefbombers, der Österreich terrorisierte.
Beide Filme mehren den Ruhm des Wiener Schauspielstars. Nach der Oscar-Nominierung für Die Fälscher gab’s am Sonntag für das Fuchs-Drama des ORF den Spezialpreis der Jury beim renommierten TV-Filmfestival in Biarritz.
Was bedeutet Ihnen die internationale Anerkennung?
KARL
Markovics: Wenn man es in der richtigen Relation sieht, sehr viel:
persönliches Wohlbefinden, ein Schmeicheln der eigenen Eitelkeit,
Bestätigung und Wertschätzung. Das ist schon wichtig.
Können Nominierungen und Preise die Karriere beschleunigen?
Man
hofft das natürlich immer. Allerdings: So wenig wie in den letzten Monaten
habe ich schon lange nicht gearbeitet, nämlich gar nicht. Jetzt rechne ich
mir aber schon aus, dass sich Einiges tun wird, gerade, was den
internationalen Sektor betrifft. Und das ist auch das, wo ich hin will.
Zum europäischen oder amerikanischen Film?
Beides ist
denkbar, wenn es interessante Projekte gibt. Ich kenne da keine Furcht, mich
bewähren zu müssen. Bei einem Dreh auf Französisch hätte ich aber gröbere
Schwierigkeiten, doch Englisch traue ich mir durchaus zu, natürlich nicht
akzentfrei, aber das kann einen gewissen exotischen Flair haben.
Die Fälscher und Franz Fuchs – Ein Patriot sind sehr schwierige Filme.
Fiel es Ihnen leicht, zu diesen Rollen Ja zu sagen?
Bei Die Fälscher
war es nicht leicht, weil da zur Handlung des Films die Dimension des
Holocaust hinzukommt. Ich musste mir erst klar werden, ob ich von der
ungeheuren Bedeutung und Last dieser Dimension wegkommen kann. Mit Franz
Fuchs war es einfacher. Es schien mir wichtig, das Thema zu machen, bevor es
zur historischen Pflichtaufgabe wird.
Fahren Sie zur Oscar-Verleihung nach Los Angeles?
Ja – und es
wird bestimmt aufregend. Eine Oscar-Nominierung bedeutet, dass man mit dem
Olymp der Filmwelt in Berührung kommt. Es geht nicht nur um den Sieg.
Nominiert zu sein und nicht zu gewinnen: Das kann nicht mehr die große
Enttäuschung sein. Zumal in der Filmwelt ja auch Oscar Nominee ein
Ehrentitel ist.