Opernkriktik

Jubel für die Primadonna Bartoli

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Nach einer Virusgrippe brilliert die römische Diva Bartoli in Wien.

Rossinis letzte komische Oper Le Comte Ory, ein leichtes französisches Belcanto-Vaudeville, ist im Theater an der Wien in einer furiosen Produktion zu erleben. Die Regisseure Moshe Leiser und Patrice Caurier verlegen mit Witz und Ironie die Handlung - der notgeile Graf Ory verkleidet sich als blinder Eremit und als Nonne, um die Liebe der Gräfin Adèle zu gewinnen -aus der Zeit der Kreuzzüge in die 1960er-Jahre mit Petticoats und Haarnetzen. Jean-Christophe Spinosi und sein Originalklang-Ensemble Matheus musizieren mit zündendem Esprit und leuchtenden Farben.

Rasende Koloraturen
In den ersten drei Vorstellungen war Cecilia Bartoli wegen einer Virusgrippe ausgefallen und wurde durch die süße 27-jährige Südafrikanerin Pretty Yende ersetzt. Gestern war erstmals die römische Primadonna als gar nicht so keusche Comtesse zu erleben, und was La Bartoli hier an virtuosen, rasenden Koloraturen in unendlichen Variationen produziert, das kann wirklich nur sie. Unvergleichlich sind auch ihr darstellerisches Temperament und ihre hinreißende Komödiantik. In der Titelrolle des Verführers brilliert US-Tenor Lawrence Brownlee mit 13 hohen Cs, 8 Cis und sogar einem hohen D!

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