Salzburgs Festspiel-Intendant kritisiert „Kommerz“, Präsidentin Rabl-Stadler will „Weihnachtsfrieden“.
Die immer stärkere „Kommerzialisierung“ der Salzburger Festspiele sei für Intendant Jürgen Flimm der Grund, weshalb er 2011 Abschied nimmt und sich nicht um eine Verlängerung seines Vertrages bemüht.
„Ich habe das Gefühl, dass die Festspiele sich weiter kommerzialisieren sollen, und das mache ich nicht mit“, sagte der 67-Jährige der Zeit.
Es sei die Tendenz des Kuratoriums, die Festspiele „in noch höhere Einnahmen zu treiben“. Wichtige Projekte wie Luigi Nonos Oper oder eine Uraufführung von Rihm seien dann nicht mehr möglich.
Nono-Oper
Von Flimm-Gegnern hört man indes, dass der Intendant
wegen der hohen Produktionskosten besagter Nono-Oper (Al gran sole carico
d’amore hat nächsten Sommer Premiere) vom Kuratorium kritisiert worden sei.
Verbindlich zeigt sich dagegen Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler auf ÖSTERREICH-Anfrage: „Ich bleibe hinter den Kulissen tätig und versuche den Weihnachtsfrieden vorzubereiten.“
Optionen
Für sein Leben nach Salzburg habe er mehrere Optionen,
verrät Jürgen Flimm: „Ich gehe wieder an eine Institution – Theater, Oper.
Oder als Regisseur und Lehrer nach Amerika, nach New York. Oder in die
Kulturpolitik.“Noch kurz vor Weihnachten werde „das Päckchen ausgepackt“, so
der Intendant.