Martin Kusejs Inszenierung von „The Rake’s Progress“ (ab 13. 11.) sorgt schon vorweg für großes Aufsehen.
Martin Kusej schreckt vor fundierter Provokation nicht zurück. Erst kürzlich schockte er mit seiner Macbeth-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper (Berge von Totenschädeln, nackte Leiber), hierzulande sorgte er etwa 2002 mit Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen (Mädchen in Dessous) für Erregung. Am 13. November hat nun seine Version der Strawinkski-Oper The Rake’s Progress Premiere im Theater an der Wien. Sie wird schon vorab heftig diskutiert.
Brisant
Ein Indiz dafür, dass auch diese Inszenierung provokant
werden könnte, spricht sich schon herum: Das Theater an der Wien setzte
diesmal für seine Kooperation mit Schulklassen, die normalerweise bei Proben
zuschauen dürfen, ein Alterslimit von 16 Jahren fest. „Stück und
Inszenierung sind brisant, es wird Szenen im Hurenmilieu und Exzesse geben,
weil sich die Hauptfigur eben in dunkleren Kreisen bewegt“, so die
Begründung des Theaters. Kusej werde das Stück nach dem Libretto von Wystan
Hugh Auden und Chester Kallman, in dem ein Tunichtgut zwischen Laster und
Moral, zwischen einem guten Weg und Abwegen schwankt, „stark und emotional
umsetzen und zeitgemäß inszenieren“.
Keine Kinder
Wegen der „Brisanz“ der Inszenierung empfehle man
The Rake’s Progress nicht für Kinder, sondern nur für Jugendliche. Auch
diese werden auf die Aufführung durch Vorträge vorbereitet.
Harnoncourt
Dirigent bei Rake’s Progress ist Großmeister
Nikolaus Harnoncourt, der mit Kusej ein echtes Dreamteam bildet.
„The Rake’s Progress“: Theater an der Wien, Do., 13. November, 19 Uhr. Tel.: 01/58885.
Foto (c): Bayrische Oper München