oe24 Siegerinterview

JJ: „Das ist für mich noch immer wie ein Fiebertraum!“

Mit dem Song Contest Sieg macht sich JJ unsterblich. Das oe24-Interview über Die Emotionen des Sieges und seinen Traum für den nächsten Song Contest

Gratulation! Dämmert der Sieg schon langsam?
JJ:
Nein, ich muss da mindestens eine Nacht drüber schlafen

Sie stehen jetzt auf einer Stufe mit Udo Jürgens und Conchita.
JJ:
Das ist arg. Das gibt es gar nicht. Mit Conchita und Udo Jürgens in der Hall of Fame für Österreich zu sein kann ich nicht realisieren. Aber es heißt ja: Aller guten Dinge sind drei.

Johannes JJ Pietsch im Siegestaumel
© EBU/Corinne Cumming

JJ: „Das ist für mich noch immer wie ein Fiebertraum!“
© ORF/Roman Zach-Kiesling

Wie fühlt es sich an ESC-Sieger zu sein?
JJ:
Das ist absolut verrückt. Das ist wirklich ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Und zwar ein wilder Traum.

Mit dem Song Contest Sieg ist man in Österreich quasi unsterblich.
JJ:
Das ist arg. Ich freue mich auch sehr darüber, dass das wirklich ein Riesenprivileg ist. Und ich freue mich sehr, dass ich auch mich so präsentieren durfte, wie ich mich präsentieren möchte.

Laut den Wetten waren die Chancen auf den Sieg immer da
JJ:
Trotzdem kann man den Buchmachern niemals vertrauen. Das ist alles nur eine Tendenz. Es ist niemals Realität. Siehe Schweden, die dann doch nicht so viele Punkte wie die Wetten prophezeit haben. Also vertrauen sie niemals den Buchmachern

Ihre Sieger Botschaft?
JJ:
Verbreitet Liebe. Vergesst Hass.

Sie sind nun der dritte queere ESC-Gewinner in Folge.
JJ:
Das ist großartig. Akzeptanz und Gleichberechtigung für alle. Ich bin so, so, so glücklich, diese großartige Community zu vertreten.

JJ gewinnt den Song Contest: Jubel & Anspannung im Green Room
© EBU/Corinne Cumming

Nehmen Sie uns mal mit auf der Adrenalin-Kurve. Sie haben ja zuerst einmal die Jury-Wertung gewonnen.
JJ:
Da ist das schon ganz gut gegangen. Das war arg. Ich dachte mir, wow, das war verrückt, dass meine Kunstform so akzeptiert wird, wie ich sie auch präsentieren möchte, dass klassische Musik noch immer eine große Relevanz hat. Das finde ich super. Und dass ich auch für Counter-Tenorin eine große Plattform eröffnet habe. Und Stigma gebrochen, dass Männer auch hoch singen können. Und es ist wuascht, wie man ist. Talent ist Talent. Ich bin sehr, sehr froh, dass das wirklich so sehr angenommen wurde.

Und dann gab es den große Showdown mit Israel. Da ist Ihr Herzschlag wahrscheinlich übergegangen, oder?
JJ:
Ja, wir haben gezittert. Aber das Publikum in der Halle hat sofort gejubelt. Austria, Austria, Austria. Und ich dachte mir, das gibt es nicht. Das kann nicht echt sein.Und tatsächlich haben wir es gewonnen.

Was ist dann am Weg zur Bühne durch Ihren Kopf gegangen?
JJ: I
ch habe noch immer geweint. Und ich dachte mir, um Gottes willen, was ist passiert? Wie geht das? Und dann am Weg auf die Bühne ist meine kleine Schwester dann auch noch gekommen. Die habe ich dann umarmt. Und dann nach der Performance ist meine Familie dann auch in die Halle. Unten am Parkett gewesen. Und die habe ich dann auch festgedrückt.

JJ: „Das ist für mich noch immer wie ein Fiebertraum!“
© oe24

Da sind wohl viele Tränen geflossen?
JJ:
Ja, sehr, sehr viele Tränen. Aber auch voller Stolz.

Waren Sie sich sicher, dass Sie das wirklich nach Hause bringen?
JJ:
Eigentlich nicht. Aber ich dachte mir einfach, ich will die Zeit genießen. Für mich war das schon ein Sieg, überhaupt teilnehmen zu dürfen. Alleine schon ins Finale zu kommen, war für mich ein riesen Sieg.

JJ: „Das ist für mich noch immer wie ein Fiebertraum!“
© COFFRINI / AFP

Ihre Performance im Finale war wie Hochleistungssport
JJ:
Das war die mit Abstand beste. Ja, ich habe noch einen drauf gesetzt. Ich dachte mir, ich gebe Europa mein Alles. Und hoffe, dass es gut ankommt. Und wie man gesehen hat, haben wir es geschafft.

Johannes JJ Pietsch im Siegestaumel
© EBU/Corinne Cumming

Wie fühlt sich die Trophäe in ihren Händen an?
JJ:
Das ist arg. Also, ich realisiere das noch nicht. Das ist für mich noch immer so ein Fiebertraum. Ich denke mir: Gibt es das überhaupt? Arg. Ich weiß noch nicht, wo ich die Trophäe hinstellen werde in meinem Zimmer.

Sind sind sie nervöser geworden je näher es ins Finale ging?
JJ:
Ich bin trotzdem gelassener gewesen, weil ich dachte mir, für mich war es schon ein Sieg, dass wir diese Kunst auf die große Showbühne bringen durften. Dass die Klassik Pop-Oper eigentlich auf einer Popbühne eigentlich auch siegen kann. Ich bin so, so froh, dass wir das geschafft haben.

JJ: „Das ist für mich noch immer wie ein Fiebertraum!“
© zeidler

oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz bei Interview mit JJ

Wo soll denn der Song Contest 2026 stattfinden?
JJ:
In Wien. Mein Freund wohnt ja gleich neben der Stadthalle Da hätte ich dann nicht weit heim.

Ihr Traum für den Song Contest 2026?
JJ:
Ich will den Song Contest moderieren. Vielleicht ja mit Conchita. Das wäre ein Spaß.

Ihre Pläne?
JJ:
Ich hatte ab Morgen „JJs freie Woche“ in meinen Kalender eingetragen, aber ich glaube, das muss ich streichen. Ich werde wohl sehr beschäftigt sein. Dazu habe ich eine Reise geplant. Nach Prag. Zum Konzert von FKA Twigs

Interview: Thomas Zeidler-Künz

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