Wiener Festwochen

Süße Affären und tödliches Duell

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Festwochen-Start mit Luc Bondys 'Sweet Nothings'. Dazu: alle Highlights.

Der Chef macht den Anfang. Noch bevor am 14. Mai die Wiener Festwochen am Rathausplatz mit Pomp und Trara eröffnet werden, ist im MuseumsQuartier eine Inszenierung von Luc Bondy zu begutachten: Sweet Nothings hat am 10.5. Premiere.

Liebelei als Basisstoff
Basis dieses von David Harrower in zeitgenössischem Englisch verfassten und von Bondy am Londoner Young Vic Theatre erarbeiteten Stücks ist Schnitzlers Liebelei. Sweet Nothings spielt vor einem großen Krieg. Fritz und Theodor lenken sich mit Affären vom bald tödlichen Ernst des Lebens ab. Da passt es gar nicht ins Konzept, dass sich Fritz’ Beziehung zu dem süßen Mädel Christine zu einer Herzensangelegenheit auswächst. Noch dazu holt die Gewalttätigkeit der Vorkriegsepoche den Womanizer ein: Der Ehemann jener verheirateten Dame, mit der Fritz schon seit Längerem tändelt, fordert ihn zum Duell. Fritz wird getötet. Christine bleibt allein zurück.

Highlights
In der zweiten Festwochen-Hälfte hat eine weitere Bondy-Inszenierung Premiere: Peter Handkes Helena mit der designierten Buhlschaft Birgit Minichmayr in der Titelrolle. Weitere Highlights sind Peter Steins 12-stündiger Dostojewski-Marathon Dämonen, Robert Lepages theatralischer Langstreckenlauf Lipsynch, Frank Castorfs Tschechow-(De)montage Nach Moskau, nach Moskau sowie die Elfriede-Jelinek-Gastspiele Rechnitz und Die Kontrakte des Kaufmanns.

Wiener Festwochen. Bis 20. Juni. Info & Tickets: www.festwochen.at

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