TV-Regisseur Michael Beyer bereitete „Fidelio“ genial fürs Fernsehen auf.
Tolle und ganz aktuelle Kultursendungen bietet der ORF den interessierten Zuschauern in den Sommermonaten: Nach Beethovens Missa solemnis unter Nikolaus Harnoncourt von der styriarte sowie den Puccini-Opern Turandot von der Bregenzer Seebühne und Tosca aus St. Margarethen war gestern im Hauptabend in ORF 2 die Live-Übertragung der wichtigsten szenischen Produktion der Salzburger Festspiele zu erleben: Franz Welser-Möst dirigierte Beethovens einzige Oper Fidelio, eine Mischung aus Singspiel, Opernpathos und Oratorium, mit dem bayerischen Super-Heldentenor Jonas Kaufmann als Schmerzensmann Florestan und der kanadischen Sopranistin Adrianne Pieczonka als seiner Frau Leonore, die sich, verkleidet als Bursche Fidelio, unter Einsatz ihres Lebens aufmacht, den geliebten Gatten aus dem Kerker zu befreien.
Riesen-Raum
Dem Neujahrskonzert-erprobten Bildregisseur Michael Beyer ist es mit zehn Kameras gelungen, Claus Guths in einem riesigen weißen Raum mit einem zehn Meter hohen, schwarzen, drehbaren Kubus angesiedelte abstrakte, von Schattenspielen begleitete Breitwand-Inszenierung aus dem Großen Festspielhaus kongenial auf die Fernsehschirme zu übertragen.