Neues Buch über die Ikone

Udo Jürgens: "Ich habe alle Frauen geliebt"

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Ein enger Freund von Udo Jürgens veröffentlicht jetzt ein gnadenlos ehrliches Buch.

In drei Monaten jährt sich der Todestag von Jahrhundert-Entertainer Udo Jürgens zum zweiten Mal, aber weiterhin zählt der gebürtige Kärntner mit seinen 100 Millionen verkauften Tonträgern zu den erfolgreichsten und beliebtesten Sängern Europas.

Buch-Autor Simon: "Udo war ein Getriebener"

Morgen nun erscheint ein neues Buch über die Musiklegende, geschrieben von seinem langjährigen Freund Christian Simon („Ich, Udo“, Langen-Müller, 240 Seiten, 20,90 Euro). „Sein plötzlicher Tod im Dezember 2014 hat viele Erinnerungen wachgerufen: Da waren so viele Treffen, gegenseitige Besuche, viele, viele Gespräche – berufliche und auch private. Wir kannten uns ja über 40 Jahre lang. Ich habe gedacht: Udo hatte so viel zu sagen, ich muss versuchen, daraus etwas zu machen“, berichtet Simon im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Herausgekommen ist ein Buch, das Jürgens als einen Getriebenen zeigt, immer auf dem Sprung zu einer neuen Liebschaft, immer auf der Suche nach musikalischer Perfektion. „Für Udo galt immer: Entweder ganz oder gar nicht, dazwischen gab es nichts“, so Simon. D. Müllejans

Christian Simon im Interview

ÖSTERREICH: Warum jetzt ein Buch über Udo Jürgens?

Christian Simon: Sein plötzlicher Tod hat natürlich viele Erinnerungen wachgerufen: Da waren so viele Treffen, gegenseitige Besuche, viele, viele Gespräche – berufliche und auch private. Wir kannten uns ja über 40 Jahre lang. Ich habe gedacht: Udo hatte so viel zu sagen, ich muss versuchen, daraus etwas zu machen.

ÖSTERREICH: Es gibt viele Bücher über Udo Jürgens. Was macht Ihres besonders?

Simon: Es ist „Udo pur“. Alles, was darin steht, hat er selbst gesagt, ich habe nichts dazugetan oder weggelassen. Es ist Udo, der selbst spricht. Näher kann man ihm nicht mehr kommen. (mud)

Die besten Auszüge aus dem Buch

Der Entertainer über sein Liebesleben und seine innere Unruhe

Udo Jürgens über weibliche Versuchungen: „Mit Ende zwanzig war ich so weit, dass ich meine Sängerlaufbahn endgültig begraben und nur noch komponieren wollte. Und dann plötzlich dieser unglaubliche Erfolg mit diesen explosionsartigen Gefühlen, auch in meinem Privatleben. Da sind Mädchen und Frauen auf mich zugestürzt und ich konnte mehr oder weniger haben, was ich wollte. Und ich wollte! Keine Macht der Welt, keine Treue, kein Schwur und keine heiligen Versprechungen hätten mich davon abhalten können.“

… warum er junge Frauen liebte: „Diese Mädchen sind unkomplizierter, und das Problem, dass sie gleich mit dem Koffer vor der Tür stehen, ist weitaus geringer. Außerdem habe ich mein Leben lang Mädchen unter zwanzig als sehr anziehend empfunden. Ich spreche das ganz ehrlich aus. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ältere Frauen nicht nett und attraktiv finde. In meinem Freundeskreis gibt es Mädchen und Frauen, die älter sind und mit denen ich mich gerne unterhalte, essen gehe oder sonst irgendwas unternehme. Das ist keine Frage. Nur Beziehungen in der Art, wie ich sie lebe, habe ich nun mal meistens mit Mädchen unter zwanzig.“

… über kurze Affären: „Ich hatte eine Vielzahl kurzer Beziehungen – manchmal ein paar Stunden, eine Nacht, einen Tag. Aber es war nie meine Absicht, jemanden zu verletzen oder einer anderen Person wehzutun. Im Gegenteil – ich habe immer in all diese Momente ein Stückchen echte Liebe mit hineingebracht. Das liegt in meiner Mentalität.“
… über die Liebe zu seinen Fans: „Wenn ich von Liebe singe, entsteht sogar eine Form von einem sexuellen, erotischen Verhältnis zwischen Publikum und Bühne. Das geschieht einfach, es ist wie ein Liebesakt. Ich habe das Gefühl, einen Menschen im Publikum, den ich an der Bühnenrampe sehe, in den Arm zu nehmen.“

… über seine innere Unruhe und seine Schlaflosigkeit: „Dass ich mitunter schlecht schlafe, ist eine Tatsache, die ich wohl mein Leben lang zu ertragen habe. Das hängt sicherlich mit meiner seelischen Unruhe zusammen. Nachts im Bett fange ich plötzlich an, meine Lieder zu arrangieren, zu komponieren und darüber nachzudenken, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Ich bin halt ein grüblerischer Typ. Ich kann einfach nie so richtig abschalten.“

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